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Aus der Länderkunde der Erdteile.
und X.), dann folgen die Mittelländer in Vorderasien und Vorderindien,
endlich die Mala Yen im 80. — Der Religion nach sind sie meist Heiden.
Die Bewohner Vorderasiens sind größtenteils Mohammedaner.
I. vie Länder Vorderasiens.
1. Kleinasien ist eine Hochfläche. Randgebirge halten den Einflnß
des Meeres von dem inneren Hochlande ab, so daß es größtenteils dürre
Steppe oder Salzwüste ist. Der bedeutendste Fluß ist der Kisil Jrmak,
der Halys der Alten. — Die wohlbewäfserten, zum Teil bewaldeten
Küstenterrassen erzeugen Korn, Baumwolle, namentlich aber Südfrüchte und
feurigen Wein. — Die Bewohner sind an den Küsten Griechen, auf
dem Hochlande Türken.
Kleinasien gehört mit Ausnahme der Insel Cypern, die unter eng-
lischer Verwaltung steht, zum Gebiet der asiatischen Türkei. Die
wichtigste Handelsstadt ist Smyrna an der Westküste. Im n. Teil der
Westküste die Überreste von Troja.
2. Kaukasien umfaßt das Land zu beiden Seiten des Kaukasus.
Es ist ein unwegsames, wildes Hochgebirge, zwischen welchen Meeren? Es
ist höher als die Alpen. Das n. Vorland ist durchweg Steppe; das s. da-
gegeu im W. größtenteils fruchtbares Acker- und Gartenland. Beide Vor-
länder find reich an Petroleum quellen. Kaukasieu ist vou Rußland
unterworfen. Hst. Tiflis.
3. Armenien, ein Land der Berge und Hochländer, ist das Bindeglied
zwischen den Hochflächen von Kleinasien und Iran, das wichtigste Quellgebiet
Vorderasiens, aus dem Euphrat und Tigris entspringen. Die höchste
Erhebung ist der schneebedeckte Ararat. — Die Armenier haben dem Islam
gegenüber ihren christlichen Glanben mit Zähigkeit festzuhalten gewußt. —
Der N. Armeniens ist russisch, der W. türkisch, der SO. persisch.
Auf welchem Berge berühren sich die drei Reiche?
4. Mesopotamien (Zwischenstromland), das Land der Zwillingsströme
Euphrat und Tigris. Im Altertum wareu die Ebene« künstlich bewässert
und von fabelhafter Fruchtbarkeit. Hier war die Wiege der mächtigen Reiche
von Babylon, Affyrien und Medien-Perfien. Das reiche Land war dicht
bevölkert uud mit Riesenstädten besetzt. — Heute bildet das ganze Gebiet
bei den spärlichen Niederschlägen größtenteils eine öde Steppe. Es gehört
zur asiatischen Türkei. Die größte Stadt ist Bagdad am Tigris, im
Mittelalter die glänzendste Kalifenstadt (Märchen aus 1001 Nacht).
5. Syrien ist das ö. Küstenland des Mittelmeeres. Im n. Teil, dem
eigentlichen Syrien, erhebt sich der Libanon (weißes Gebirge) mit
dem Antilibanon bis zu der Höhe der deutschen Alpeu. Der Westab-
hang des Gebirges ist wasserreich und fruchtbar und dicht bewohnt. Auf
beiden Gebirgszügen finden sich noch Cedern. Der schmale, unfruchtbare
Küstenstrich w. vom Libanon ist das alte Phönizierland.
Die Südhälfte Syriens ist Palästina, das heilige, gelobte Land. Durch
das Jordantal wird es in das Ost- uud Westjordanland geteilt.
Richtung des Jordan! Bereits der See Genezareth liegt tiefer, als der
Spiegel des Mittelmeeres. Das Tote Meer iudes bildet die tiefste