Landeskunde. 57
bearbeitung im Elsaß) und Handel sind wichtige Nahrungsquellen. Seit
der frühesten Zeit war der Rhein eine wichtige Verkehrsader. Alte Verkehrs-
straßen begleiten den Strom auf beiden Seiten. Heute treffen wir auf beiden
Stromseiten die wichtigsten Schienenwege des südwestlichen Deutschlauds an. —■
Die Bewohner sind im Reichsland und im s. Baden größtenteils katholisch.
5. Ortskunde, a) Im Großherzogtum Baden: Karlsruhe, Hst.,
erst am Anfange des 18. Jahrhunderts gegründet, heute eine blühende In-
dustriestadt. — Heidelberg, alte Universitätsstadt in reizender Lage am
Ausgange des Neckartales. Großartige Schloßruine. — Mannheim, größter
Rheinhafen Süddeutschlands, das „süddeutsche Hamburg". — Baden-Baden,
berühmtes Weltbad. — Freiburg, Universitätsstadt, in herrlicher Lage am
Ausgauge eines Schwarzwaldtales.
d) Im Reichslande: Strasburg, Hst. in fruchtbarer Gegend, an?
Sitz des kaiserlichen Statthalters, starke Reichsfestung, Kaiser Wilhelms-
Universität. Weltberühmt ist das herrliche Münster. — Die Stadt ist der
Haupthandelsplatz der linken Rheinseite in der Ebene. — Mülhausen,
Mittelpunkt des elsässischeu Judustriebezirks, hat die größten Webereien (Baum-
wolle) Süddeutschlands.
c) In der bayrischen Rheinpfalz: Speyer, alte Stadt am? Im
Mittelalter eine der berühmtesten Städte des Reichs; herrlicher Dom mit
vielen Kaisergräbern.
d) Im Großherzogtum Hessen: Darmstadt, Hanpt- und Residenz-
stadt am Nordende der schönen „Bergstraße", die sich von hier nach Heidel-
berg hinzieht. — Worms, alte, sagenreiche Stadt am? Im Mittelalter
hatte sie die dreifache Größe, und zahlreiche Reichstage wurden in ihren
Mauern abgehalten. — Mainz, am? Starke Festung. — Bingen, Wein-
Städtchen, am?
e) Im preußischen Gebiet: Frankfurt a. M., große Handelsstadt
in der Provinz Hessen-Nassau, größte Stadt der Oberrheinischen
Tiefebene. Sie ist nicht nur der Mittelpunkt der gesamten rheinischen
Verkehrsstraßen, sondern auch Mündnngspunkt alter Handelsstraßen aus dem
Weser- und Elbegebiet. Große Geldmärkte und Messen. — Ehemals war
Frankfurt Krönungsstadt der deutschen Kaiser.
2. Die (Zrenzgebirge der Oberrheinischen üiefebene.
1. Bodenform. Die Umwallung der Oberrheinischen Tiefebene bilden
r. Schwarzwald, Odenwald und Spessart, l Wasgenwald und die
Haardt. Die beiden Grenzgebirgszüge sind hinsichtlich ihres Aufbaues im
allgemeinen ausfallend ähnlich: a) Beide steigen in steilen Böschungen aus
der Rheinebene empor und verstachen sich in entgegengesetzter Richtung nach
den angrenzenden Stufen- und Berglandschaften, b) Beide haben im 8. die
bedeutendsten Erhebungen. In der Mitte des ganzen Zuges zeigt sich bei
beiden eine breite Einsenknng, die auf der linksrheinischen Seite der Stadt
Straßburg gegenüber beginnt, rechts aus den niedrigen Hochflächen des
Neckarberglandes besteht. N. vou dieser Bodensenkung steigen die Talränder
wieder höher empor, und zwar r. im Odenwalds und Spessart, l. im Berg-
lande der Haardt. Doch erreichen diese Erhebungen nicht die Höhe der
s. Gebirge.