Full text: Lehrbuch der Geschichte zum Gebrauche bey Vorlesungen auf höheren Unterrichtsanstalten

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Alte Geschichte 
550 v. CH. G. bis 520 I. n. CH. G. 
I. Persisches Zeitalter 
550 bis 500 v. CH. G. 
y) Durch Persiens Herrschaft kamen Völker dreyer Welt¬ 
teile in politische Verbindung und ihre Geschichte bedarf we¬ 
niger des Historikers Nachhülfe, um Zusammenhang zu ge¬ 
winnen. An gleichzeitigen Denkmälern und Zeugnisien ist sie 
arm; Sagen bleiben die Hauptquellen; doch zeigen sich in 
den Berichten der Hebräer und Griechen, welchen ihre natio- 
. nelle Einseitigkeit nicht zum Vorwurfe gemacht werden darf, 
Spuren sorgsamer Nachforschung und prüfender Vergleichung; 
auch werden belegende Urkunden benutzt und dem Inhalte 
nach erhalten. Die Zeitrechnung laßt, bey aller Verschie¬ 
denheit der Angaben, ausgleichende Vereinbarung und An¬ 
näherung zu höherer Wahrscheinlichkeit zu. Die Erdkunde 
wird bey einzelnen Völkern umfassender: die Perser kannten 
das feste Land Asiens, das angranzende Afrika, Thrazien 
und Griechenland; die der Karthager war die ausgebreitetste 
nach W. N. und S.; die Griechen lernten durch Abentheuer, 
Handel und Kolonien Kl. Asien, Kreta und viele Inseln, Ae¬ 
gypten und Küsten des schwarzen Meeres kennen; die der 
Römer beschränkte sich auf Italien und seine Inseln, Grie¬ 
chenland und Nordküste Afrika's. Der Hauptschauplatz der 
Geschichte ist Asien. 
10) Das Persische Weltreich erstreckte sich vom In¬ 
dus und Opus über Mittel - und Vorder-Asien, und diesseits 
der Meerenge bis zum Berge Olympus und in Afrika bis zur 
libyschen Wüste; es ist in einem Zeiträume von mehr als 
2OO I. unter iz Kaisern, yo I. im Steigen und über i6o I. 
im Sinken; erobernde Macht unter Cyrus, Kambyses, 
Darius I und Lerpes I; dann verlieret es sein Ueberge- 
wicht in Westen, wird erschüttert durch wilde Skythen und 
vaterländische Begeisterung der Griechen, entkräftet durch
	        
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