Sequana — Sequani.
meist in poetischer Form. Mitgegeben in das
Grab wurde eine Lampe, ein Spiegel, Schmuck-
sachen, Salbengefäße nnd Geschirre mit Eßwaaren.
Nach der Bestattung erfolgte das Leichenmahl,
die Leidtragenden nahmen jetzt wieder Speise zu
sich. Am dritten Tage nach der Bestattung
brachte mau die Todtenopfer (rgita)^ denen mich
6 Tagen das Hauptopfermahl folgte (t'vara). Mit
dem 30. Tage war in Athen die Trauer beendigt.
DieTranerkleider waren schwarz: Frauen schoren sich
auch das Haupthaar. Den im Kriege gefallenen
Bürgern wurde eine feierliche Bestattung zu Theil.
Nach Beendigung derselben wurde eine Leichenrede
(löyog initclcpios) gehalten. Ruhten ihre oder an:
derer berühmter und verdienter Männer Gebeine im
Auslande, so wurden sie dennoch als Angehörige
betrachtet nnd öffentlich beklagt. In Sparta
wurden die Todten innerhalb des Wohnorts
prunklos begraben. Nur die im Kampfe fürs
Vaterland gefallenen erhiel¬
ten einen Denkstein mit ihrem
Namen. Lautes Wehklagen
fand nicht statt. Die Trauer
währte nur 11 Tage. —
5 Ueber die Begräbnißfeierlich-
leiten bei den Römern s.
Bestattung, II. uni) Lu -
etus. Die Begräbnißstätteu
galten bei ihnen tiir heilig
u. unverletzlich. Ursprünglich
fand die Beerdigung, später
erst die Verbrennung statt. Die
Grabstätten waren entweder
eigentliche Gräber oder Grab¬
denkmäler. Letztere waren
nicht selten ansehnliche, in
die Augen fallende Denkmä¬
ler, kegelförmig oder thurm-
ähnlich, mit Inschriften und
Scnlpturarbeit versehen; oft
waren es Ehrengrabmäler
ohne Leichnam, tfvoiücpici,
Hfi’rjQici, cenotaphia, wenn
man die Gebeine des Ver¬
storbenen nicht hatte erlangen können, oder
wenn die Vaterstadt einen berühmten, in der
Fremde gestorbenen Todten ehren wollte. Die
kleinste Art derselben waren Pfeiler oder Säulen
(cippi, columellae). Die Inschriften gaben
den Rang, den Stand, das Geschlecht, auch
Darstellungen aus dem Leben und Wirken des
Verstorbenen; auch ganze Scenen, Jagden,
Kämpfe, Aufzüge waren zn sehen. Die großartig¬
sten Grabdenkmäler waren natürlich die Mauso¬
leen; z. B. das des Angnst auf dem Marsfelde,
das des Hadriauus (f. Roma, 22.) u. a. Grö¬
ßere Grabgewölbe zur Aufnahme ganzer Fami¬
lien waren mit Reliefs und Malereien verziert.
6 Ganze Korporationen und mehrere Familien
ließen sich gemeinschaftliche Begräbnißstätteu (com-
munia sepulcra) erbauen. In den ältesten
Zeiten Roms wurden die Leichen innerhalb der
Stadt begraben, doch erfolgte bald ein gesetzliches
Verbot. Cic. lecjg. 2, 23, 58. Gewöhnlich be¬
fanden sich die Gräber an den Landstraßen, be¬
sonders an der via Appia; aber auch aus den
Landgütern oder an einem besonders dazu ein¬
gerichteten Platz. Allgemeine Begräbnißplätze
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gab es eigentlich nur für Arme. Die Gräber
waren oft mit Bildsäulen, Altären, Gartenan-
lagen, steinernen Sitzen versehen; auch Wohnun¬
gen für Sklaven und Freigelassene waren daran
gebaut, um die Gräber zn bewachen, reinlich zn
erhalten oder die Lampen in den Grabgewölben
anznzünde». Die sepulcra, oder vielmehr der
innere Raum derselben, heißen auch ossuaria,
cineraria nnd columbaria, so genannt von den
kleinen, den Nestern eines Taubenhauses ähnlichen
Nischen für die Urnen.
Sequana, ZrjHoavag, -io?, ein nach den An¬
sichten der Alten auf de» Alpen, in der That
aber auf dem Plateau von Langres entspringen
der Fluß Galliens, der dasselbe in nordwest
licher Richtung durchfließt, rechts die Matrona
(j. Marne) nnd Jsara oder Esia (j. Oise) mit
der Axona (j. Aisne), links den Jeaunus (j.
Wuue) aufnimmt, bei Lutetia vorüberströmt
und nicht weit von Castra Constantia, Britan
nien gegenüber, in den atlantischen Oeean
fällt; j. Seine. Caes. b. g. 1, 1. Strub. 4,
192 ff. _
Sequani, ZrjxovavoL, mächtiges keltisches
Volk tut belgischen Gallien, durch den Jura von
den Helvetiern, den Ararflnß von den Aednern,
den Rhodanns vom narbonensischen Gallien ge¬
schieden, im N. an die Lingones grenzend (südl.
Elsaß, Franche Comte, Bonrgogne). Der Arar
(j. Saoue) und Dubis (j. Doubs) durchströmten
das Gebiet, die Seqaua entsprang nur an der
N.-Westgrenze (Caes. b. g. 1, 31.) dieses geseg¬
netsten Landstrichs von Gallien. Die Hauptstadt