Full text: Das Großherzogtum Hessen

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Nassau ringsum eingeschlossen; außerdem gehört auch der Distrikt 
Steinbach am Fuße des Taunus noch zu Oberhesseu. 
Ä. Bodengestaltimg. 
Am Rhein und Main gehört das Land zur oberrheinischen Tief- 
ebene; an Gebirgen hat Starkenburg den Odenwald, Oberhessen den 
Vogelsberg, während Rheinhessen ein Hügelland ist, das den Über- 
gang vom Hardtgebirge zur oberrheinischen Tiefebene bildet. 
a. Der Odenwald, zwischen Rhein, Main und Neckar, besteht 
aus vier parallelen, teils von N.-O. nach S.-W., teils von N. nach S. 
ziehenden Gebirgszügen. 
Der erste, welcher den nordwestlichen Teil des Odenwaldes bildet, wird 
durch das Stettbacher Thal, und in seiner Fortsetzung bis zum Staffeler Kreuz, 
in 2 Abschnitte zerlegt. Der nördliche Teil erhält durch das von Seeheim be- 
ginnende Beerbacher Thal einen weiteren Einschnitt und fällt nach Darmstadt 
und Eberstadt zu flach ab. Seine höchste Erhebung ist der Franken st ein 
(420 m). — An ihn grenzt der nach Westen zu ziehende, durch das Hochstädter 
Thal begrenzte Abschnitt, der in dem kugelförmig gebildeten und mit einem 
Aussichtsturm gekrönten Melibokus (520 m) feine höchste Höhe erreicht. 
Ihm östlich gegenüber, durch das romantische Balkhäufer Thal getrennt, erblickt 
man den Felsberg (516 m) mit dem Felsenmeer. Das Gebirge fällt nach der 
Bergstraße zu schroff ab. Burg Jossa, das Auerbacher- und^ Alsbacher 
Schloß, der Heiligenberg bei Jugenheim und das Fürstenlager bei Auerbach 
sind die schönsten Aussichtspunkte der Bergstraße. 
Der zweite Rücken wird von dem Schönberger-, oberen Modau-, Gersprenz-, 
oberen Weschnitz- und Ulfenbachthale begrenzt. Auf ihm liegen die Starken- 
bürg (298 m) an der Bergstraße bei Heppenheim, die Knoder- (590 m) und 
Schannenbacher Höhe (598 m) nordwestlich von Lindenfels, die Neunkircher 
Höhe (600 m) mit einem Aussichtsturme unweit Reichelsheim, die Tromm (560 m) 
nördlich und der Hardberg (594 w) südlich von Waldmichelbach. 
Der dritte Rücken liegt seiner nördl. Ausdehnung nach zwischen dem 
Gersprenz- und Mümlingthale; auf ihm erhebt sich der Breuberg (306 02) 
bei Neustadt an der Mümling, der Otzberg (370 m) bei Reinheim, die Böll¬ 
steiner Höhe (405 in) bei Brensbach und die Sprenghöhe mit dem Mors- 
berg (520 m) bei Kirchbeerfurt; seiner südlichen Ausdehnung nach liegt er 
zwischen dem Ulfenbach- und Mümlingthale mit den dazwischen liegenden 
parallelen Einschnitten des Finkenbach- und Gammelsbachthales mit der Hirsch- 
Horner Höhe (480 m). 
Der vierte Rücken liegt auf dem rechten Ufer der Mümling und zieht, 
vom Gammelsbachthal begrenzt, in seiner Fortsetzung von Beerfelden (400 inj 
bis zum Neckar, wo er in dem in Baden liegenden Katzenbuckel «628 m) bei 
Eberbach seine höchste Höhe erreicht. Die Eulbacher (511 m), die Würz- 
berger Höhe, der Krähberg (550 m), sowie die Sensbacher Höhe (550 m) 
gehören zu diesem Gebirgszug. 
Von der Bergstraße an "bis zum Rheine bildet das Land eine vollkommene 
Ebene, das fruchtbare Ried. Ebenso ist das Land von Darmstadt, Dieburg 
und Babenhausen an bis zum Maiue (Rodgau) vollständig flach. 
b. Der Vogelsberg bildet ein zusammenhängendes Basaltgebirge, 
dessen höchste, oben flache Kuppe der Oberwald (Taufstein) ist. 
Strahlenartig, wie von der Spitze eines Kegels herabziehend, verlaufen 
von dieser Kuppe die einzelnen, wenig schroff abfallenden, aber ziemlich breiten 
Bergrücken. Zwischen Schotten, Ulrichstein und Herchenhain finden sich die 
höchsten Punkte des Vogelsberges: die Ulrichsteiner und Feldkrücker Höhe 
(640 m), die 7 Ahorn (750 m), der Geiselstein (720 m), der Taufstein
	        
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