Full text: Heimatkunde der Stadt und des Regierungsbezirks Hildesheim

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aufgestellten Windmühle. Diese wurde 1906, nachdem sie bei einem 
Sturme ihre Flügel verloren hatte, abgebrochen. Eine mit Efeu be- 
machsene Steinpyramide kennzeichnet den Platz. Fast am Fuße des 
Berges, im Osten der Straße, liegt die Radlersche Glockengießerei. 
Westlich der Windmühlenstraße finden sich noch mehrere Straßen. An 
diesen Straßen stehen die Häuser nicht zusammen, wie in den meisten 
Straßen der Stadt, sondern einzeln und sind von Gärten umgeben. 
Solche Häuser nennt man Villen. 
7. Das städtische Wasserwerk. Das städtische Wasserwerk 
liefert der Stadt Hildesheim das Wasser. Das Wasser wird der Orts- 
schlumpquelle, nördlich der Goslarschen Landstraße, entnommen Mäch¬ 
tige Maschinen heben es und treiben es in zwei große Sammelbecken 
(Reservoire) und einen hohen Wasserturm am Galgenberge. Bon hier 
wird es tn besondern Leitungsröhren in die Wohnhäuser und Fabriken 
geleitet. Die Länge sämtlicher Röhren beträgt 60000 m — 60 km. 
(60 X die Strecke vom Paradeplatz zum Bahnhof). Die an vielen Häusern 
angebrachten roten Schilder bezeichnen die Lage der Wasserleitungs- 
röhren in den Straßen. Das städtische Wasserwerk wurde im Jahre 
1894 erbaut. Zeder Hausbesitzer muß für das der Wasserleitung ent- 
nommene Wasser eine bestimmte Abgabe entrichten. Die Menge des 
verbrauchten Wassers wird durch Wasseruhren gemessen. Die Wasser- 
leitung speist auch 14 Trinkbrunnen. Wo befinden sich solche? 
8. Bismarckturm. Der ganze nördliche Abhang des Galgen- 
berges wird von Spazierwegen durchzogen. Bor dem Walde steht 
der Bismarckturm. Bismarck war der Ratgeber und treue Diener 
Wilhelms des Großen. Er hat mitgewirkt an der Wiederherstellung 
des neuen Deutschen Reiches. Zur Erinnerung an seine Taten ist dieser 
Turm aufgeführt worden. Jedes Jahr am 1. April, dem Geburtstage 
Bismarcks, brennt auf der Spitze des Turmes ein weithin sichtbares 
Feuer. Am 1. April 1905 brannte es zum erstenmale. 
9. Aussichtsturm, Schießstände. Auf der ersten Höhe des 
Galgenberges steht eine Restauration' auf dem Spitzhut ist ein 14 m 
hoher Aussichtsturm errichtet. Bor der dritten Höhe, dem Knebel, ist 
wieder ein Restaurant. Ganz in der Nähe befindet sich der Brocken- 
blick. Von hier aus sieht man bei schönem Wetter den Brocken, den 
höchsten Berg des Harzes. 
Am westlichen Fuße des Galgenberges sind die Schießstände für 
das 79. Znf.-Regiment angelegt. Beim ersten Stande zeigt ein mäch- 
liger Granitblock die Stelle an, wo 1868 kostbare silberne Schalen,
	        
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