Full text: Kleine Handelsgeographie

Amerika, 
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Amerika. 
42 Mill. qkm, 124 Mill. Einw., auf 1 3 Einw. 
i. Allgemeines über Amerika. 
Die Entdeckung Amerikas. Die erste Entdeckung Amerikas geschah von 
den norwegischen Normannen, die 933 n. Chr. auf Grönland eine Kolonie 
anlegten. Mit dem Zugrundegehen der Kolonie verlor sich anch die Kunde 
von dem vierten Erdteile. 
Die zweite Entdeckung ging von Christoph Kolumbus aus, der deu 
Seeweg nach Indien in westlicher Richtung aufzufinden gedachte. Mit drei 
Schiffen fuhr er am 3. August von Palos aus uud landete am 12. Oktober 
1492 nach zehnwöchentlicher Fahrt auf der Insel Gnanahani (Gwanahäni), 
die von ihm San Salvador, d. h. heiliger Erlöser, genannt wurde. Auf 
seinen weiteren Reisen entdeckte er auch das Festland vou Süd- und Central- 
amerika, immer von dem Irrtum befangen, die Ostküste des asiatischen Kon- 
tinentes aufgefunden zu haben. Dieser Irrtum wurde erst 1513 durch die 
Überschreitung der mittelamerikanischen Landenge beseitigt. Den Namen Ame- 
rika erhielt das neuentdeckte Land durch deu Reisenden Amerigo Vespncei, 
dessen Reiseberichte allgemeine Verbreitung fanden. 
Lage und Begrenzung. Amerika ist der eigentliche „Kontinent der 
Mitte". Westlich liegen, getrennt durch den Großen Ocean, Asien und 
Australien, östlich, geschieden durch den Atlantischen Ocean, Europa und 
Afrika. Die nördliche Grenze bildet das Eismeer. 
Der Erdteil wird durch ein im Osten tiefeinschneidendes Meer (Golf 
von Mexiko und Karibisches Meer) in 2 Hälften (Nord- und Südamerika) 
geteilt, die durch das schmale Ceutralamerika verbunden sind. 
Wagerechte Gliederung. Südamerika ist ebenso ungegliedert wie Afrika. 
Große Buchten und Halbinseln zeichnen die Ostküste Nord- und Central- 
amerikas aus. 
Die wichtigsten Inseln: Grönland, Neufundland, Bermnda-Jnseln, 
Bahama-Jnseln, große und kleine Antillen (die großen Antillen: 
Euba, Jamaika, Haiti [Atti] und Portorico), Falklands-, Feuerlands-, 
Galapagos-Jnseln und Aleuten (Ale-nten). 
Senkrechte Gliederung. Hochland und Tiefland halten sich annähernd 
die Wage. Während aber in Nordamerika das Hochland vorherrscht, nimmt 
in Südamerika das Tiefland den größeren Teil ein. 
Die Gebirgsländer, die sich meist in nord-südlicher Richtung ausdehnen, 
treten vorwiegend an den beiden Längsseiten auf und umschließen die in 
der Mitte lagernden Tiesebenen. 
Die Hauptmasse des Hochlandes bildet der sich an der Westküste 
Amerikas hinziehende Gebirgswall, welcher aus einzelnen Gebirgsketten 
besteht, die, in Nordamerika auseinandergehend, breiten Hochflächen Raum 
zur Ausdehnung geben. Dieser zusammenhängende Gebirgswall, der nach 
Rasche, Handelsgeographie. 5. Aufl. Z
	        
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