Full text: Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie

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§180. Klima, Afrika ist unter allen Erdteilen der heisseste ; 
denn fast 4/ó seines Gebiets gehört der Tropenzone an. 
Gesteigert wird die Hitze durch den mangelnden Einfluss 
des Meeres und teilweise durch den Mangel an Bewässerung 
sowie durch die Pflanzenarmut der Sahara. Der kon¬ 
tinentale Charakter des Klimas prägt sich besonders 
scharf in den schroffen Unterschieden zwischen Tages¬ 
und Nachttemperatur aus. 
Die Regenzeit tritt wie in anderen Tropenländern zur 
Zeit des höchsten Sonnenstandes ein und wechselt mit 
anhaltender Dürre. Ein breiter Gürtel in der Wendekreis¬ 
gegend ist aber durch die Passatwinde regenlose Wüste 
(Sahara und Kalahari). Der Nordrand und die Südspitze 
des Erdteils fallen in das Gebiet der subtropischen Zone, 
und dort akklimatisiert sich auch der Europäer leicht. 
§ 181. Die Bevölkerung Afrikas (180 Millionen) gehört bis zum 
Südrande der Sahara vorzugsweise der kaukasischen Rasse 
(Araber, Juden, Abessynier, Berber etc.), in Mittel- und 
Südafrika der Negerrasse an. Die Bewohner Südwest¬ 
afrikas sind Hottentotten und Buschmänner, diejenigen 
von Ost-Madagaskar Malaien. — Europäer leben vorzugs¬ 
weise in den Ländern des Nordrandes und der Südspitze, 
sowie in den belebten Küstenplätzen. 
Der Religion nach sind die Bewohner Nord- und Ost¬ 
afrikas Mohammedaner, der grösste Teil der Neger noch 
Heiden. Das Christentum ist vertreten in Südafrika, auf 
Madagaskar, in Abessynien, Ägypten und Algier. Sonst 
sind mit der Verbreitung desselben erst geringe Anfänge 
gemacht. 
Wie ein grosser Teil der Bevölkerung noch auf einer 
ausserordentlich tiefen Stufe der Gesittung steht, ein 
anderer nur eine Halbkultur angenommen hat, so muss 
auch neuerdings erst durch das Eingreifen der Europäer 
der Bann der Sklaverei gebrochen werden, welche 
allenthalben entsetzliches Elend verbreitet.
	        
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