Full text: Hülfsbuch für den Unterricht in der Handels- und Verkehrsgeographie

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Die abgeschlossene Natur des Erdteils, insbesondere der 
Mangel an tiefen Meereseinschnitten und an schiffbaren 
Strömen, die ausgedehnten Wüsten und Hochländer, das heisse 
Klima, dazu die Feindseligkeit einzelner Negerstämme sind der 
Kulturentwickelung sehr hinderlich gewesen. Erst -n neuester 
Zeit sind die Gebiete Inner - Afrikas von kühnen Reisenden 
(Livingstone, Nachtigal, Barth, Rohlfs, Stanley, Emin Pascha, 
Peters, Wissmann u. a.) mehr und mehr erforscht und dem 
Handelsverkehr erschlossen worden. 
§ 182. Die Produktion Afrikas wird durch die ungeheuren 
Wüsten sehr beeinträchtigt. 
Der Ackerbau bildet die Haupterwerbsquelle der 
Mittelländer, sowie der Länder am Kap. Haupterzeug¬ 
nisse desselben sind : Getreide, Wein, Oliven, Südfrüchte, 
Baumwolle etc. Auch die Sudanneger treiben Land¬ 
bau, der wenig Sorgfalt und geringe Arbeit erfordert. 
Ihre Hauptbrotfrucht ist Durra (Negerhirse). Der 
Charakterbaum der Wüsten - Oasen ist die Dattelpalme. 
An den Küsten der Tropenzone werden, veranlasst durch 
die europäischen Faktoreien, fast alle tropischen Kultur¬ 
pflanzen angebaut. 
Die Viehzucht bildet besonders in Südafrika eine 
wichtige Nahrungsquelle. Sie erstreckt sich auf Schaf-, 
Rinder-, Pferde-, Ziegen- und Straus senzucht. Als wert¬ 
vollstes Haustier ist das Kamel (Dromedar), „das Schiff 
der Wüste", in ganz Nordafrika verbreitet. Aus der 
reichen wildlebenden Tierwelt liefert in Centraiafrika 
der Elefant den wichtigsten Ausfuhrartikel in seinen 
Stosszähnen (jährlicher Elfenbeinexport Afrikas 12 bis 
15 Millionen Mark). 
Sehr wenig ist der Bergbau entwickelt, da das Mineral¬ 
reich Afrikas bisher noch nicht genügend erforscht ist. 
Einzelne Gebiete aber sind reich an Gold, Eisen, Kupfer, 
Salz und Diamanten. 
Die Industrie ist bei den Nordafrikanern ähnlich 
entwickelt wie bei den Westasiaten (Weberei, Leder¬ 
bereitung, Stickerei, Waffenverfertigung etc.). Bei den
	        
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