Full text: Thüringer Sagen (Abteilung 1, [Schülerband])

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Euch zu töten. Das will und mag ich nicht tun. Wüßtet Ihr einen 
Rat, daß wir beide am Leben blieben, es wäre uns besser.“ Da 
erschrak die Landgräfin noch mehr, weil sie erfuhr, daß sie getötet 
werden solle, und sie weinte, weil sie erfuhr, daß ihr Mann sie nicht 
lieb hatte. 
Da schickte die bestürzte Frau zu ihrem Haushofmeister und ließ 
ihn in der Nacht zu sich bitten. Als er kam, weinte sie heftig und 
bat ihn um seinen Rat. Er riet ihr: „Packe zusammen, was du an 
Kleinodien, Geld und Kleidern da hast! Ich will dir helfen, heimlich 
von der Wartburg zu entkommen. Das ist für dich das beste.“ 
Schnell und heimlich wurde eine ihrer Jungfrauen und eine 
Magd geweckt und dann ihre Haushofmeisterin. Die halfen ihr packen. 
Dann gingen sie in das gemalte Haus bei dem Turm, wo ihre zwei 
Söhne schliefen, Friedrich drei Jahre und Diezmann eineinhalb Jahre 
alt. Da fiel sie vor dem Bette des jüngsten, Diezmann, nieder und 
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