Full text: Abriß der Weltwirtschaftskunde

C. Kokos- und Olpalme. 
Kokospalme 
Rlätter brückte Vramm 
Fasern Schale Kern 
(Gewebe, (Schnitze- 
Taue) reien) 
Fleisch Milch 
| (Getränk) 
Kopra 
Kokosöl norosmehl 
(Pflanzenfett, (Futter) 
Seife usw.) 
unreines Öl, das nach seiner Ankunft in den Verbrauchsländern mehrfach mit 
Wasser gereinigt und ausgewaschen wird und als Palmöl in den Handel 
kommt. Es wird sehr leicht ranzig und eignet sich infolgedessen nicht für Speisezwecke. 
Die Kerne werden meist nach Europa verschickt und hier durch Pressen 
und Kochen aus Palmkernöl verarbeitet, wobei die zurückgebliebenen Palm- 
kuchen wie bei der Kokospalme als Viehfutter Verwendung finden. 
Weiterverarbeitung. Sowohl Palmkernöl als auch Kokosöl werden 
in der Pflanzenbutter-, Seifen- und Kerzenfabrikation verarbeitet. Um das 
Speisefett zu erhalten, wird das mehrfach gereinigte Öl mit Alkohol oder 
Magnesium behandelt und erlangt dadurch seinen angenehmen Geschmack, sowie 
die große Haltbarkeit. 
Von Naturbutter sind diese Erzeugnisse leicht zu unterscheiden, da sie sich im Gegen- 
satz zu derselben in der doppelten Menge Alkohol bei 30° C. auflösen. 
Die Herstellung von Leise erfolgt durch Kochen.mit einem Zusatz von Natron oder 
Kalilauge. Dabei entstehen die meist harten Natronseifen und die weich und schmierig 
bleibenden Kaliseifen, die durch Einwerfen von Kochsalz aus der Lösung ausgeschieden 
werden. Die Lauge, die sich unten sammelt, wird abgelassen; nach Wiederholung des 
ganzen Prozesses schöpft man die Seife ab und bringt sie in Formen, wo sie zu Blöcken erstarrt. 
Durch Zusatz von wohlriechenden Ölen und anderen Stoffen entstehen die Toiletten- 
seifen; häufig wendet man zu ihrer Herstellung auch andere chemische Versahren, z. V. 
Zusatz von Soda, Pottasche oder Schwefelsäure, an. 
Ein Nebenprodukt der Seifenfabrikation ist das Glyzerin. 
6) Produktion, Ein- und Ausfuhr. Die wichtigsten Ausfuhrgebiete 
von Kopra sind das englische und niederländische Indien und Ceylon, während 
die größten Mengen von Palmkernen — z. B. über 9/io der deutschen Einfuhr — 
aus Britisch West-Afrika stammen.
	        
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