Full text: Abriß der Weltwirtschaftskunde

Vorwort. 
as vorliegende Buch verdankt seine Entstehung der Änderung des Lehr- 
plans für Wirtschaftsgeographie^ in der Oberstufe der Handelsfach - 
schulen der Handelskammer zu Halberstadt. Hier wurde der Unterricht 
bisher in der Weise erteilt, daß — wie in den meisten anderen Schulen — die 
außerdeutschen Länder in örtlicher Anordnung behandelt wurden. Dieser Unter- 
richt trug indes insofern etwas Unbefriedigendes in sich, als er mit dem Stoff 
der beiden vorhergehenden Jahre nicht in organischen Zusammenhang zu bringen 
war und die Stellung Deutschlands in der Weltwirtschaft nicht in gebührendem 
Maße hervorgehoben werden konnte. 
Wie der Jahresbericht für 191112 der genannten Schulen zeigt, tritt von / 
nun an die sachliche Einteilung des Stoffes an die Stelle der örtlichen. / ^ 
Gleichzeitig wird die handelstechnische Seite der Weltwirtschaft in viel stärkerem ^ 
Maße als bisher in den Kreis der Betrachtungen gezogen und dadurch ein 
Berufsfach geschaffen, das zusammen mit dem Stoff der beiden ersten Jahre 
(Wirtschaftsgeographie und Wirtschastskunde Deutschlands) den wirtschafte 
geographischen Unterricht zu einem einheitlichen Ganzen gestaltet. 
Im engen Anschluß an die geschilderte Umgestaltung des Halberstädter 
Lehrplans ist das vorliegende Werk bearbeitet worden. Da hierbei die Stoff- 
behandlung auf völlig neue Grundlagen gestellt und nach Gesichtspunkten 
bearbeitet worden ist, die von denen der bisherigen Lehrbücher grundsätzlich 
abweichen, glaube ich, daß die Darstellung auch in weiteren Kreisen Interesse 
erregen wird. 
Die leitenden Gesichtspunkte bei der Abfassung waren folgende: 
1. Der Schüler soll durch den überall nachgewiesenen ursächlichen Zu- 
sammenhang zwischen Boden und Wirtschast zum selbständigen wirt- 
schaftlichen Denken erzogen werden. 
2. Deutschland steht im Mittelpunkte der Betrachtungen; aus diesem 
Grunde sind alle statistischen Angaben möglichst auf Deutschland bezogen und 
die wirtschaftlichen Verhältnisse mit den unsrigen verglichen worden. 
3. Dem Schüler soll Fachbildung übermittelt werden. Deswegen sind 
alle Abschnitte vom kaufmännischen Gesichtspunkte aus behandelt worden. Das 
Letztere wurde dadurch zu erreichen versucht, daß a) nur das den Kaufmann 
Interessierende Berücksichtigung sand, d) die volkswirtschaftliche Seite weit mehr 
hervorgehoben wurde, als dies in ähnlichen Lehrbüchern bisher geschehen ist 
(vgl. die Abschnitte über „Verkehrsorganisation, Standard Oil Co., Wirtschafts¬ 
politik Englands und der Vereinigten Staaten" usw.). Der junge Kaufmann 
soll dadurch lernen, seinen Geschäftszweig in den großen Betrieb der Weltwirt- 
schaft einzureihen; o durch reichliche zahlenmäßige Angaben und Vergleiche die
	        
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