Full text: Handels- und Verkehrsgeographie

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Ruszland. 
Europäisches Rußland: 5,4 Mill. qkm f!0 fache Größe Deutschlands. 130 Mill. Einw^ 
fD. — 65 MiH.]. 24,4 auf ein 1 qkm [D. = 120], 
Das gesamtrussische Reich ist das größte geschlossene Staatsgebiet der Erde. 22x/4 Mill. 
qkm. 1621/2 Mill. Einw. [Britisches Reich = 30 Mill. qkm mit ca. 420 Mill. Einw/, 
7,3 auf 1 qkm. 
Rußland ist im Gegensatz zu den Ländern West- und Südeuropas 
ein Gebiet der geographischen Einheitlichkeit und Einförmigkeit; 
das zeigt sich: 
1. in der Bodengestalt und in 
Laden- und Kulturgürtel der Bodenart. Rußland umfaßt das 
Sk. 34. Rußlands. gesamte Osteuropäische Tiefland zwi- 
fchen Ural, Kaukasus und Karpaten. 
Die Bodendecke wird im Norden (bis 
zur Linie Lemberg — Kiew — Tnla — 
Perm) durch die Ablagerungen der 
nordischen Vereisung, im Süden durch 
Löß gebildet. 
2. in der Bewässerung. Ruß- 
^ land hat unter allen europäischen Län- 
dern das am besten entwickelte Strom- 
netz.<?Die großen, wasserreichen Strome 
sind ziemlich gleichmäßig über das Riesen- 
reich verteilt und erschließen es durch 
ihre radiale Anordnung von allen Seiten, 
-Dabei sind sie infolge ihres geringen 
Gefälles fast bis zur Quelle schiffbar, 
'und die niedrigen Wasserscheiden gestatten 
vielfache Kanalverbindungen. Beein¬ 
trächtigt wird ihre Verkehrsbedeutung 
dadurch, daß sie sämtlich in Nebenmeere 
münden [bie Wolga ins Kaspische Meer! 
und monatelang durch Eis gesperrt sind. 
3. im Klima. Ganz Rußland 
hat ein ausgeprägtes Binnenlandsklima, 
gekennzeichnet durch große Unterschiede 
zwischen Winter- und Sommertempe 
raturen und durch geringe Niederschläge. 
Die Hauptursachen dafür liegen in der 
gewaltigen Landausdehnung, dem brei¬ 
ten Landzusammenhange mit Asien, der 
Absperrung des Atlantischen Ozeans durch Skandinavien und die Karpaten. Im allgemeinen 
verschärfen sich die Temperaturgegensätze von W. nach £).; ebenso nehmen die Niederschläge 
mit der Entfernung vom Meere ab. [Selbst in Mittelrußland sinkt die Temperatur im 
Winter auf —,40°, so daß das Quecksilber gefriert; jährliche Niederschlagsmenge in West- 
rnßlaud — 50 cm, in Südrußlaud — 40 cm, in der Kafpischen Steppe — 20 cm!] 
• v;>-4. in der Pflanzendecke. Die Einförmigkeit des Bodenaufbaues bewirkt in Verbin 
dnng mit der Gleichartigkeit des Klimas auch die Entstehung breiter und einheitlicher Vegeta- 
tionsgürtel. Es sind zu unterscheiden von Norden nach Süden: 
a) der Tundrengürtel — baumlose Sumpfflächen, deren Boden auch während des 
Sommers in der Tiefe gefroren bleibt — wirtschaftlich fast wertlos. 
b) der von Mooren und Sümpfen durchsetzte Waldgürtel. — Im aus¬ 
lundra JTadßl-Geraischte TTlM^r^Rn^s- 
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