Full text: Badisches Realienbuch

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III 
Raupen aus. Sie machen sich sofort über die Nadeln her, und ihrer viele fressen 
in einigen Wochen einen ganzen Wald kahl. Die Bäume vertrocknen dann und 
müssen abgehauen werden. — Die Nonne 
fiel 1853 in Rußland in solcher Menge ein, 
daß ihr Erscheinen einem Schneegestöber 
glich; 20 Jahre hauste sie hier. 110 Mill. 
ebm trockenes Holz mußte abgeschlagen 
werden. — Der Fichtenborkenkäfer gräbt sich 
unter der Rinde lange Gänge, zerstört den 
Bast und damit den Saftstrom (S. 8) und 
vernichtet so zuweilen ganze Wälder. 
27. pflan^en^lle. 
Wenn wir ganz feine Scheibchen von 
Pflanzen unter dem Mikroskop betrachten, 
so sehen wir, daß sie aus vielen Bläschen 
zusammengesetzt sind. Man nennt diese Bläschen Zellen. Sie bilden gleichsam 
die Bausteine, aus denen die Pflanze sich aufballt, ähnlich, wie ein Haus aus 
Steinen zusammengefügt ist. Manche 
Pflanzen, z. B. viele Algen und die 
Hefepilze, bestehen nur aus einer ein¬ 
zigen Zelle, während die meisten 
Pflanzen aus unzählig vielen Zellen 
zusammengesetzt sind. Die Gestalt der 
Zellen ist verschieden: rundlich (a), lang¬ 
gestreckt (b), vieleckig (c) usw. — Die 
Zelle ist umgeben von der Zellhaut. 
Diese umhüllt in der jugendlichen Zelle 
eine körnigschleiiilige Masse, den Ur- 
bildungsstoff, der einen rundlichen 
Körper, den Zellkern, einschließt. 
Während des Wachstums der Zelle 
zieht sich der Urbildungsstoff immer 
mehr und mehr aus der Mitte der 
Zelle zurück und setzt sich mit dem 
Zellkern an der Zellwand an. In der Mitte der Zelle aber bilden sich mehrere 
Hohlräume, die sich mit eineni wässerigen Inhalte, dem Zellsafte, füllen und sich 
später meist zu einem einzigen, vom Urbilduugsstvffe umschlossenen Saftraume 
vereinigen. — Die Neubildung der Zellen geht auf verschiedene Weise vor sich, 
meistens durch Teilung der Zellen. Zuerst teilt sich der Zellkern in 2 Teile. 
Aus jedem dieser Teile wird ein neuer Zellkern. Darauf teilt sich auch der 
körnigschleimige Urbildungsstoff in 2 Teile. Jeder derselben bettet einen der neuen 
Zellkerne ein, und beide bauen gemeinschaftlich eine Scheidewand. So entstehen 
aus der alten „Mutterzelle" 2 neue „Tochterzellen", die sich wiederum mehrmals 
teilen. — Aus der Neubildung, daneben auch aus der Dehnung der Zellen 
erklärt sich das Wachsen der Pflanzen. 
a. Kugelige Zellen, b. Gestreckte Zellen, 
c. Abgeplattete vielcckige Zellen. 
Die Nonne.
	        
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