wenig Lust. Der Handel sagt ihnen mehr zu, und griechische Schiffe trifft man in
allen größeren Häfen der Welt. Die hauptsächlichsten Handelsgegenstände sind die
süßen griechischen Weine, die kleinen Rosinen (nach der Stadt Korinth „Korinthen" ge-
nannt) und Baumwolle, deren Anbau von Jahr zu Jahr zunimmt. Eingeführt
werden neben Getreide besonders gewebte Stoffe, Metall- und Glaswaren.
A s i e n.
Asien ist der größte Erdteil und etwa 4^2 mal so groß wie Europa. Von den
Bewohnern (800 M.) sind noch 7/s Heiden; außerdem bekennen sich 80 M. zur
muhamedanischen Religion, erst ein kleiner Teil ist für das Christentum gewonnen.
Klima. Asien liegt mit seinem weitaus größten Teile in der gemäßigten Zone;
doch reicht es nach S. hin in die heiße, nach N. hin in die kalte Zone hinein. Die
gewaltige Ländermasse, welche dieser Erdteil bildet, ist im Innern den mildernden Ein-
flüssen des Meeres nicht zugänglich. (Vergl. S. 25.) Dazu kommt noch, daß in
Asien die Südwestwinde vorherrschen. Da diese aber über weite Länder (welche?) hinweg-
streichen, so bringen sie für Asien nur wenig Regen mit. Hieraus erklärt sich Haupt-
sächlich das strenge Festlandsklima mit heißen Sommern und kalten Wintern sowie
die große Dürre, die in Arabien, Persien, Zentralasien u. a. Ländern zu finden ist.
Auch die Hauptrichtung der Gebirge Asiens (von Westen nach Osten) ist für das Klima
von großer Bedeutung, da die Bergketten gleich einer Mauer die Abkühlung des heißen
Südens (durch Nordwinde) und die Erwärmung des Nordens (durch Südwinde)
verhindern.
21. DstS (Z.1/2 mal so gr. wie Europa — 16 M.)
Das russische Asien umfaßt Sibirien, Turkestan und Kaukasien. (Welche
Richtung schlagen die meisten Flüsse im russischen Asien ein? Was folgt daraus für
die Bodenhöhe des Landes?) Ein mächtiger Gebirgsrand (Altai, Kaukasus :c.) ver-
schließt im Süden den warmen Lüften den Zugang, während die Ebene im Norden
den kalten Winden ungehindert den Eintritt gestattet. Daher herrschen hier sehr kalte
Winter, während die Sommer infolge des Festlandsklimas verhältnismäßig heiß sind.
In Iakutsk (wenig nördlicher als Bergen gelegen) sinkt die Temperatur im Winter
nicht selten auf eine Kälte von 48° R, während sie im Sommer zuweilen auf 16° R.
Wärme steigt. Die große sibirische Tiefebene wird von gewaltigen Flüssen (Ob,
Ienissei und Lena) durchströmt. Da diese aber fast 9 Monate des Jahres hindurch
mit Eis bedeckt sind, so haben sie sür die Schiffahrt nur geringen Wert.
a. Sibirien. Gewöhnlich stellt man sich ganz Sibirien als eine endlose Einöde
voller Eis und Schnee vor. Das gilt jedoch nur von dem nördlichen Teile des Landes.
Der Süden hat ein sehr erträgliches Klima, weshalb hier auch in den weiten, frucht-
baren Ebenen Getreide und Früchte aller Art gedeihen. Etwas weiter nach der Mitte
des Landes zu gelangen wir in das Reich der Nadelwälder. Hier sind nur noch die
Thäler angebaut. In den endlosen Wäldern ist die Heimat des Zobels, des Hermelins,
des Bibers u. s. w. Als Haustiere finden wir nur das Renntier und den Hund.
Ganz im Norden dehnt sich eine endlose Steppe, die Tundra, aus. Wenn hier im
Winter die orkanartigen Nordwinde vom Eismeer herwehen, dann ist die Kälte fürchter-
lich. Selbst in der Luft bilden sich kleine Eisnadeln, welche die Haut ritzen und beim.
Einatmen in der Lunge Schmerzen verursachen. An den Ufern der Flüsse sowie an
der Küste des Eismeeres findet man hin und wieder den Körper einer vorweltlichen
Elefantenart, des riesigen Mammuts, mit Haut und Haaren wohlerhalten im Eise