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aber auch den Schluß zu, daß das Zahlenverhältnis der sich be¬ 
rührenden Rassen nicht sehr ungleich gewesen ist; denn wo wirklich 
eine auffällige Ungleichheit der Bestandteile vorkommt, da geht die 
Körperform der an Zahl kleineren Rasse in wenigen Generationen 
unter. 
Auf einer im Verlage von F. E. Wachsmuth erschienenen bunt¬ 
farbigen Tafel sind die Menschenrassen mit einer Abänderung nach 
Blumenbachs Einteilung in fünf Charakterköpfen dargestellt. Diese 
Tafel zeigt uns je einen Vertreter der fünf Weltteile, nämlich in 
der Mitte den Kaukasier, links oben den Mongolen, unten den Neger, 
rechts oben den Australier und unten den Amerikaner. Zu dieser 
Form der Darstellung ist zu bemerken, daß zwar auch der Körper¬ 
bau im allgemeinen die Rassenunterschiede erkennen läßt, daß die¬ 
selben aber am Kopf des Menschen am besten und deutlichsten 
zutage treten. 
1. Der Kaukasier. 
Unser Bild zeigt uns den Idealtypus dieser Rasse; wir haben 
in demselben einen Europäer, offenbar einen Germanen, vor uns. 
Aber die weiße oder kaukasische Rasse, jetzt auch die mittel¬ 
ländische genannt, umfaßt za. 780 Millionen Menschen von sehr 
verschiedener Körperbeschaffenheit. Die Bezeichnung der kauka- 
-— sischen hat man gewählt, weil die Gebirgsvölker des Kaukasus 
als die schönsten Menschen der Erde angesehen wurden. Als 
mittelländische hat man sie bezeichnet, weil die wichtigsten Völker 
dieser Rasse in den Ländern um das Mittelmeer ihren Wohnsitz 
haben. 
Die Mittelländer oder Kaukasier werden charakterisiert durch 
ovale Schädelbildung, hohe gewölbte Stirn, große Augen, schmale 
Nase und helle Hautfarbe. Letztere findet sich vorzugsweise bei 
den Völkern Nordeuropas, geht aber bei den südlichen Nationen 
ins Gelbliche und Braune über. Sie haben senkrecht gestellte Zähne 
und wenig oder garnicht vorspringende Backenknochen. Ihr weiches, 
glattes und welliges oder großlockiges Haar ist von mannigfacher 
Färbung, blond, rot, braun und schwarz; und die Männer dieser 
Rasse zeichnen sich im allgemeinen durch starken Bartwuchs aus. 
Was endlich den Gesichtswinkel betrifft, der durch Verbindung des 
hervorragendsten Teils der Stirn mit der Mitte des Oberkieferzahn- 
randes und dem äußern Gehörgang gebildet wird, so ist derselbe
	        
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