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Schal, der um den Kopf gewunden wird. Der heiße, sandige oder
steinige Boden macht es nötig, sich einer Fußbekleidung zu be¬
dienen. Dazu nimmt man leinene Socken und über diese Pantoffeln,
die man beim Reiten mit leichten Stiefeln aus dünnem Leder ver¬
tauscht. Als Schmuck tragen die Frauen Stirnbinden, welche von
den Schläfen bis zur Brust herunterhängen und mit Gold- und
Silbermünzen dicht benäht sind, auch Ringe um Arme und Finger
und Perlenschnuren um den Hals, auf der Brust gewöhnlich auch
ein in Leder genähtes Amulett oder einen in Silber gefaßten Stein.
Beduinen.
Tätowierung mit Indigo, das Gelbrotfärben der Hände und Füße
und das Schwärzen der Lider ist bei Frauen sehr beliebt.
Der Beduine ist, wie schon das heiße Klima erfordert, überaus
mäßig. Die Milch der Haustiere, die meist gesäuert genossen wird,
Schaffleisch, Reis und Brot sind seine gewöhnliche Nahrung. Das
letztere ist flach und kuchenförmig und wird aus Durra, einer Art
Hirse, bereitet und mit Kamelmilch, Butter, Öl oder einer anderen
Fettigkeit durchknetet; es hält sich nicht lange und wird darum
alle Tage frisch gebacken. Gebuttert wird in einem Schlauche,
der an drei Pfählen über einem schwachem Feuer hängt und hin
und her geschwenkt wird. Fleischkost ist selten, Blut und Ein-