Full text: Deutschland und die germanischen Nachbarländer (Lehrstufe 3, Abth. 1)

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Dritte Lehrstufe. 
mag. Denjenigen Theil dieser Hochebene, welcher dem Gebiet 
des Rheins angehört, bezeichnet man als schweizerische, 
hingegen den von der Donau und ibren Znslüßen bewäßerten 
als sch wäbisch-b ai erisch e Hochebene. — 
a) Die schweizerische H., welche in einer Länge von etwa 
75 St. vom Genfer- bis zum Bodensee sich erstreckt, zeich- 
net sich durch ihren Reichthum an schönen Seen aus, an deren 
Usern die größeren Städte deS Landes liegen5 am halbmond¬ 
förmigen , von der Rhone durchstoßenen Genfer See 
(10x/2 IHM., 1154' ü. d. M.) Gens und Lausanne, 
am Nenenbnrger See Nenchatel, am Züricher See 
das gewerbrelche Zürich, am Bodensee (1210'), in welchem 
der Rhein seine Gewäßer wäscht, das schon zu Baden gehö¬ 
rige Constanz (Kostnitz). Die Hauptader dieser Hochebene 
ist die am mächtigen Mittelstock der Bern er A. entspringende 
A ar; Bern, S o lo thnrn nnd Aara n sind an ihren Usern 
die bedeutendsten Ortschaften. Diese Städte bezeichnen zugleich 
den ebensten Theil der Schweiz, die Kornkammer des Landes. 
Da, wo die Renß in die Aar einmündet, lug im Winkel die 
Habsburg. — 
b) Jenseits deS Bodensees beginnt das Gebiet der 
Donau und damit die sch wäbisch-b airische H. Sie 
übertrifft die vorige sowohl an Ansdehnnng als anch 
an Höhe (München noch 1630'). Die Donau tritt bei 
Sigmaringen, kanm 10 M. von ihrer Quelle, in dieselbe 
eiu und bildet bis Passall ihre nördliche Begrenzung. Die 
Abdachnng wird durch die zahlreichen Nebenslüße des Haupt- 
stroms genall bezeichnet: im westlichen Theile Jller, Lech 
nördlich, in der östlichen Hälfte Isar, Jnil, Traun, 
nordöstlich. Der Boden ist indessen ebener als derjenige der 
Schweiz; eine Folge davon sind zahlreich weit ausgedehnte 
Versnmpflingen an den Ufern der Flüße, wie der Seen 
(Ammer-, Wurm- und Chiemsee). Diese sog. „Moose" 
(Rieden, Heiden) gleichen mit dem sie umgebeuden Föhren- 
Wäldern ganz den norddeutschen Torfmooren. Zugleich bedingt 
die bedeutende Höhenlage ein rauheres Klima, als man nach 
ben Breitengraden erwarten sollte. Daher verläßt nns hier 
der Weinbau, und die gesammte Pflanzeilwelt wird derjenigen 
von Norddeutschland gleich. Aus tiefen Gründen ist der 
Landstrich nicht stark bevölkert (kaum 3000 M. ä DM.), 
und die Städte sind dnrchgehends nur von mittlerer Größe: 
Ulm, würtembergische Grenzstadt gxgcn Baiern; am nörd-
	        
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