— 278 —
Klima; hier blüht die Kartoffel erst im September, der erste Schnee fällt vielfach, ehe
das Getreide eingeerntet ist.
4. Schließe aus der Beschaffenheit des Böhmerwaldes auf seine
Besudelung! Sehr gering — die höchsten Teile des Gebirges sind fast unbewohnt;
auf den Abhängen und in den Gebirgssenken finden sich einzelne Ortschaften usw.
5. Vergleiche den Böhmerwald a) mit dem Erzgebirge — b) mit dem Harz!
Lesen: Im Böhmerwalde.
Schriftliche Übungen: Eine Wanderung in den Böhmerwald. — Die Beschaffen¬
heit des Fichtelgebirges. — Das Fichtelgebirge und der Harz (ein Vergleich).
Das Iuragebirge (Fränkische und Schwäbische Iura).
Kehrziel: Wir betrachten nun das Juragebirge.
Lage und Ausdehnung. Zeige das Juragebirge! Bestimme seine
Lage! Es erstreckt sich vom Fichtelgebirge bis zum Schwarzwald (zeigen!).
Es bildet den nördlichen Grenzwall der Süddeutschen Hochebene. —
Wiedergabe.
Gliederung. Das Juragebirge wird durch die Warnitz (zeigen!)
in zwei Teile geschieden. Der südwestliche Teil heißt der Schwäbische,
der nordöstliche dagegen der Fränkische Jura. Woher diese Bezeich-
nnng? Nach ihrer Lage in den alten Landschaften Franken und Schwaben so
benunnt. Der Fränkische Jura zieht sich von der Wörnitz in einem
Bogen bis zum Fichtelgebirge (zeigen!). Er wird im Westen von der
Rednitz und im Osten von dem Nab begrenzt. Der Schwäbische
Jura erstreckt sich von der Wörnitz bis zum Schwarzwalde (oder bis
zum Rheinfall von Schaffhausen). Er wird oft die Rauhe Alb genannt.
Sprich über die Gliederung des Juragebirges I
Höhe. Was lehrt die Karte über die Höhe des Jura? Ein
mittleres Gebirge usw. Der südwestliche Teil des Juragebirges er-
reicht eine durchschnittliche Höhe von 700 m, einzelne Bergrücken und
Berge erheben sich bis zu 700 m. Von seinen Vorbergen merken wir
die beiden kaiserlichen Berge Hohenstaufen und Hohenzollern (zeigen!).
Der Hohenzollern ist 850 m hoch und erhebt sich südlich von Hechingen
(zeigen!) hart am Rande der Alb. Der Hohenstaufen ist beinahe
200 m niedriger (660 in) und erhebt sich im Nordosten der Alb.
Diese beiden Berge sind die denkwürdigsten unseres deutschen
Vaterlandes. Sie sind die Stammsitze der beiden berühmtesten
Kaisergeschlechter Deutschlands. Aus dem Hohenstaufen stand
einst das Stammschloß der berühmten Hohenstaufenkaiser (einige derselben
nennen!), während auf dem Hohenzollern sich die Zollerburg, die Wiege
des jetzigen Kaiserhauses erhob. Beide Burgen sind gefallen. Die
Burg der Staufen wurde während des Bauernkrieges (1525) zerstört;
die Zollernburg war bereits 100 Jahre früher in Trümmer gesunken.
König Friedrich Wilhelm IV. hat jedoch die Burg wieder herstellen lassen.
Weithin sichtbar thront die neue herrliche Zollernburg auf der Höhe des
Berges. Die Abbildung dieser Burg zeigt uns das Lesebuch. (Das Bild
kann, wo die Zeit es gestattet, betrachtet und das Wichtigste davon sodann festgestellt
werden.) Aber auch die meisten der übrigen Alb vorberge waren früher
mit Burgen geschmückt, von denen jetzt nur noch Überreste vorhanden und.
Diese Vorberge mit ihren Burgen und Felsenzinnen verleihen dem Nord¬