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Wasserreichtum der Flüsse wird zum Betriebe der zahlreichen Holzschneide-
mühlen, Papierfabriken, Glasfabriken usw. verwandt. — Wiedergabe und
Einprägung. —
Besiedelung. Was lehrt die Karte von der Besiedelung der Sudeten-
länder? Diese sind ziemlich dicht besiedelt. Obwohl die Sudetenländer
hinsichtlich des Flächeninhalts nur etwa den 6. Teil Österreichs^) ausmachen,
so umfassen sie doch V8 der Bewohner. Die Volksdichte beträgt 130 ans
1 qkm (vgl. mit der Heimatprovinz, mit Deutschland usw.). Woran er-
kennen wir auf der Karte, daß die Sudetenländer dicht besiedelt sind?
Eine Anzahl größerer Städte. Zeige und nenne die bedeutendsten der-
selben! Prag, Karlsbad, Teplitz, Leitmeritz, Pilsen, Brünn,
Olmütz usw. Bestimme die Lage dieser Orte! — Wiedergabe.
Bewohner. Die Bevölkerung der Sudetenländer ist gemischt; a/s
derselben sind Slaven (Tschechen) und ^/g Deuts che ^). DieTschecheu
nehmen die Mitte des Landes ein, während die Deutschen den Rand,
also die dicht besiedelten Industriegebiete bewohnen. Zwischen den beiden
Völkerstämmen herrscht ewig Hader und Streit. Die Tschechen betrachten
die Deutschen als Fremdlinge. Sie wollen, daß im Lande nur die
tschechische Sprache gesprochen und in den Schulen gelehrt werde. Sie
verlangen ferner, daß tschechische Sitten und Gebräuche überall gelten
sollen und tschechische Beamte angestellt werden. Dasselbe suchen auch
die Deutschen für sich zu erlangen. — Wiedergabe.
Erwerbsverhältnisse. Schließe aus der Bodenbeschaffenheit auf die
Beschäftigung der Bewohner! Landwirtschaft, Waldbau, Bergbau, Industrie.
Die Erwerbsverhältnisse in den Sudetenländern sind äußerst günstige.
Infolge der großen Fruchtbarkeit des Bodens stehen Acker-, Obst-, Ge-
müfe- und Weinbau in hoher Blüte. Der Reichtum an Wiesen und
Bergweiden gestattet ausgedehnte Viehzucht. Mähren ist durch die
Zucht vortrefflicher Pferde berühmt. Der Holzreichtum der Wälder
hat verschiedene Zweige der Holzindustrie aufblühen lassen, z. B. Holz-
schneiderei, Holzstoff- und Papierfabrikation, Schiffsbau und Möbel-
fabrikation. — Wiedergabe.
Industrie. Sorgfältig wird das, was der Boden bietet, verarbeitet.
Was ist die Folge davon? Manche Industriezweige werden besonders
schwunghaft betrieben. So wird z. B. im Elbtale und in der Umgegend
von Brünn (zeigen!) in fast 300 Fabriken aus Zuckerrüben Zucker ge-
sotten. Infolge des ausgedehnten Hopfenanbaues ist die Bierbrauerei
zu hoher Blüte gelangt; Pilsener und Saazer Bier sind weltberühmt.
Der erbaute Flachs wird besonders in dem Gebiete der Sudeten, z. B.
in Trantenan (zeigen!) zu Leinenwaren verarbeitet. Die Wolle der
Schafe wird namentlich in Reichenberg (zeigen!), der größten deutschen
Stadt Böhmens, und in Brünn (zeigen!) zu Garn gesponnen und zu
*) Böhmen 52 000 qkm mit 6'/« Mill. Einw. (126 auf 1 qkm), Mähren
22000 qkm mit 2,8 Mill. Einw. (114 auf 1 qkm), Schlesien 5C00 qkm mit 750000
Einw. (144 auf 1 qkm).
2) Böhmen wurde ursprünglich von den keltischen Bojern bewohnt, nach denen
das Land Bojoheim, Böheim, Böhmen genannt wurde; später drangen die Markomannen
ein, dann drangen die Tschechen ins Land (Mähr. Pforte).