9 
Die Erde bewegt sich aber zugleich noch in einer Ellipse (einer länglich 
runden Bahn) mit schief stehender Achse um die Sonne. Zu diesem 
Umlauf braucht sie 365 Tage 5 Stunden 48 Minuten und 48 Sekunden. 
In einer Sekunde legt sie etwa 30 km zurück. Die Umlaufszeit der Erde um 
die Sonne nennen wir ein Jahr. Da man aber ein Jahr nur zu 365 Tagen 
annimmt, so wird wegen der noch übrigen Zeit alle 4 Jahre ein Tag mehr 
gezählt oder eingerechnet. 
Ein solches Jahr heißt Schaltjahr; der eingeschaltete Tag wird dem 
Monate Februar zugelegt. 
4. Durch die jährliche Bewegung der Erde um die Sonne erklärt sich die 
Ungleichheit der Tageslängen und derWechsel d er Jahresz ei ten. 
Die Erdachse steht schief auf der Erdbahn, darum kehrt die Erde während 
der einen Hälfte ihres Laufes mehr den Nordpol, während der anderen Hälfte 
mehr den Südpol der Sonne zu. Am 21. März steht letztere über 
dem Äquator senkrecht; sie beleuchtet die Erde vom Nord- bis 
zum Südpol. Tag und Nacht sind überall gleich. Für die nörd- 
liche Halbkugel beginnt der Frühling, für die südliche der Herbst. 
Indem nun die Erde auf ihrer Bahn fortschreitet, wendet sich der nördliche 
Pol mehr und mehr der Sonne zu, der Südpol aber von ihr ab. Aus 
der südlichen Halbkugel tritt eine Abnahme der Tage, auf der nördlichen eine 
Zunahme derselben ein. Am 21. Juni hat die Erde das erste Viertel 
ihrer Bahn vollendet. Sie steht nuu derart zur Sonne, daß deren 
Strahlen über den Nordpol hinaus fallen, während der Südpol ganz unbe- 
leuchtet bleibt; hier herrscht andauernde Nacht, dort ist beständiger Tag. Auf 
der nördlichen Halbkugel beginnt der Sommer, auf der südlichen 
der Winter. Vom 21. Juni bis zum 23. September durchläuft 
die Erde das zweite Viertel ihrer Bahn. Der Nordpol wendet sich 
allmählich von der Sonne ab, womit zugleich eine Verminderung in der 
Tageslänge eintritt. Auf der südlichen Halbkugel siudet das Gegenteil statt. 
Am 23. September bilden die beiden Pole wieder die Beleuch- 
tnngsgrenze; Tag und Nacht sind auf der Erde abermals gleich. 
Auf der nördlichen Halbkugel tritt der Herbst, auf der füdlichen der 
Frühling ein. Während die Erde das dritte Viertel ihrer Bahn 
zurücklegt, entsteht auf der südlichen Erdhälfte eine Zunahme der Tage, anf 
der nördlichen die gleiche Abnahme. Am 21. Dezember fallen die Sonnen- 
strahlen über den Südpol hinans, der Nordpol aber ist unbeleuchtet; hier 
ständige Nacht, dort ununterbrochener Tag. Auf der südlichen Halbkugel 
beginnt der Sommer, auf der nördlichen der Winter. Die Erde legt 
nun das letzte Viertel ihrer Bahu zurück, wobei der Nordpol sich allmählich 
wieder der Sonne zukehrt uud eine Zunahme der Tage stattfindet. Am 21. 
März haben die beiden Pole wieder gleichmäßige Beleuchtung; 
die Erde hat ihren vollständigen Umlauf beendet und ein Jahr 
ist vorüber. 
Da wir auf der Erde von der Bewegung derselben nichts wahrnehmen, 
so entsteht für uns die Erscheinung, als ob die Sonne während eines Jahres 
eineu vollen Umlauf beschreibe. Die Bewegung der Sonne in der
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.