Object: Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte

88 § 51. Unterwerfung Griechenlands durch Philipp von Macedonien, 
er aber auch noch gegen das starke Byzanz vorging, sandten endlich die Athener auf 
Betreiben des Demosthenes eine Hilfsflotte ab und zwangen die Macedonier. 
die Belagerung wieder auszugeben. 
3 Witipps Einmarsch nach Mittetgriechentand 339. In kläg¬ 
licher Zwietracht verhandelte der Amphiktyonenrat auf seiner Frühjahrs- 
Versammlung 339 gegenseitige Anklagen wegen Gottlosigkeit. Auf Antrag 
des Äschines wurde ein Heiliger Krieg gegen die Lokrer von Amphissa 
beschlossen, weil sie delphisches Tempelgebiet bebaut hatten. Philipp, seit 
346 das Haupt des Bundes, übernahm bereitwillig die Vollstreckung des 
Amphiktyonenspruches. Er rückte mit Heeresmacht nach Mittelgriechen- 
land ein, besetzte aber sofort, noch ehe er Amphissa gezüchtigt hatte, die 
Phozische Grenzstadt Elatea, deren Besitz ihm den weiteren Vormarsch 
gegen Theben sicherte. Der Feind war im Lande. 
4. |>tc Entscheidung Sei Ghäronea 338. Die Nachricht von der 
Wegnahme Elateas hatte in Athen lähmenden Schrecken hervorgerufen. 
Aus der allgemeinen Verwirrung erhob sich als der Mann des Wortes 
und der Tat Demosthenes: die sofortige Rüstung eines Bürger- 
Heeres, eine ehrliche Aussöhnung aller Gutgesinnten, eine feste Waffen- 
verbrüderuug mit Theben und ein mutiger Kampf um Leben und Frei¬ 
heit, das war fein Rat. Die Ausführung nahm er selber in die Hand. 
Im Hochsommer 338 stand das thebanisch-athenische Heer den Mace- 
donieru bei Chäronea in Böotien zur Entscheidung gegenüber: die 
Verbündeten unterlagen der Übermacht und der Kriegskunst ihrer Gegner, 
die an Philipp und seinem Sohne Alexander eine vortreffliche Leitung 
hatten. Griechenland war überwunden unddiemacedonifche 
Herrfchaft nahm ihren Anfang. 
Aus einem K ongreß zu Korinth wurde ein „Hellenischer Bund" errichtet 
und König Philipp zu dessen „Oberfeldherrn" ernannt. Ein nationaler Krieg 
gegen die Perser sollte die nächste Aufgabe der vereinigten Griechen und Mace- 
donier sein. 
6. Philipps Aod 336. Noch ehe Philipp die Rüstungen zu dem 
angekündigten Krieg gegen die Perser vollendet hatte, wurde er bei dem 
Hochzeitsfeste seiner Tochter (zu Ägä oder Edessa) ermordet, wahrscheinlich 
auf Veranlassung seiner verstoßenen Gemahlin Olympias. Thron und 
Erbe gingen an seinen Sohn Alexander über. 
§ 52. 
ftttö griechische Gtisttsltbtn in Örr Zeit ötö politischen Zerfalls. 
Die Zersetzung der staatlichen Verhältnisse hatte der gerichtlichen und 
der politischen Beredsamkeit eine hohe Geltung verschafft. Hingegen lösten
	        
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