Full text: Kleines Lehrbuch der Erdkunde

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Ähnliche Gegensätze bestehen zwischen Tag und Nacht. Sie werden 
verschärft dnrch große Trockenheit. In Ostturfestäu und in der Mon- 
golei bildeten sich infolge der Hitze und Trockenheit Wüsten. Die starke 
Erhitzung des Felsbodens am Tage und die schnelle Abkühlung in der 
Nacht wirken wie in der Sahara zerstörend auf das Gestein ein. 
Starke Stürme aber zerreibeu dieses weiter zu Sand, so daß in der 
Wüste Flugsandgebiete entstanden. Den feinsten Staub aber lagerten 
sie an deren Rande als fruchtbaren Löß ab. 
Das trockeue kontinentale Klima hemmt die Entwicklung des 
Pflanzenlebens. Das Hochland von Pamir und die Hochländer 
Zentralasiens haben keinen Baumwuchs. Auch die Tierwelt ist arteu- 
arm. Es kommen Wildesel, Wildpferd, verwilderte Kamele, Antilopen 
und in Tibet der Jack (eine kl. Ochsenart) vor 
b) Für menschliches Wohnen sind die schneebedeckten Hoch- 
gebirge gar nicht, die weiten Hochländer aber ebenfalls sehr wenig ge- 
eignet. Große Winterkälte und große Sommerhitze, sowie die Trockenheit 
hemmen den Anban oder machen ihn ganz unmögliche Künstliche 
Bewässerung ist fast überall nötig. Für diese kann aber die Wasser- 
fülle der Hochgebirge benutzt werden. Die wertvollsten O a s e n Zentral- 
asiens liegen am Gebirgsrande von Osttnrkestan, wohin die Wüstenstürme 
den fruchtbaren Löß trugen, und am Nord- und Südfnße des Tienschan. 
Die bedeutendsten Oasenstädte sind Kaschgar (80000 E.), 
Jarkand (100000 E) und Knldscha. Ihre Bewohner treiben vor- 
wiegend Reisbau, Seideuraupeuzucht und Handel, die Bewohner 
von Tibet und der Mongolei dagegen Viehzncht. Die Hauptstadt des 
Priesterstaates Tibet ist Lhasa (= Sitz Gottes), wo der Dalai- 
Lama (d. h. Oberes Meer), der höchste buddhistische Priester, residiert. 
3. Die Monsungebiete Süöasiens. 
a) Auf der Südseite des Himälaya fällt Hochasien steil zn einem § 87. 
Tieflande ab, aus dem sich wieder das Gebirgsplatean der großen, drei- 
eckigen Halbinsel Borderindien erhebt. Dieses Plateau führt deu 
Namen Dekan (der Süden). Nach beiden Seiten, nach SW und nach 
SO, fällt es steil zur Küste ab. Der westliche, etwa 1000 in hohe 
Steilabfall wird Westghats (d. h. Pässe), der östliche, niedrigere (500 m) 
Ostghats genannt. (Wohin neigt sich also das Plateau vou Dekan?) 
Der Küstensanm, der den Westghats vorgelagert wird, heißt Malabar, 
während die Ostghats von der Küste Coromandel umsäumt werden. 
Die Gebirge, die deu Steilabfall der Westghats bilden, tauchen noch 
einmal als Insel Ceylon auf.
	        
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