Full text: Kleines Lehrbuch der Erdkunde

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Die Außereuropäischen Erdteile. 
Die Gestaltung des vorderindischen Stromnetzes war durch 
den Bau der Landschaft scharf vorgezeichnet. Im NW entstand das 
Stromnetz des über 3000 km langen Indus (Quelle? Richtung? Mün- 
dnng?). Das reich bewässerte Gebiet, in dem dieser seine großen Neben- 
ströme sammelt, wird das Pandsch^b, d. h Fünfstromland, genannt. 
An der Mündung bildet der Indus ein ödes, baumloses Delta. 
In entgegengesetzter Richtung des Indus und seiner Nebenflüsse 
entfließen dem östlichen Himälaya der Brahmaputra (— Sohn des 
Brahma) und der Ganges (— Fluß). Ersterer ist fast ganz der Gegen- 
ström des Indus (f. Karte!). Brahmaputra und Ganges (vergleiche auch 
deren Lauf!) bilden ein großartiges Delta, in dessen Schilf- und Bam- 
bnsdickichten, den Dschungeln, sich mit Vorliebe der Tiger aufhält. 
Die östlich von Vorderindien gelegene Halbinsel Hinterindien 
ist ganz von den mächtigen Gebirgsketten ausgefüllt, die von Tibet 
ausgehen und nach 880 hinstreichen. Nur am Uuterlaufe der große» 
Ströme, besonders des Jrüwadi und des Mekong, die beide ein Delta 
bilden, breiten sich Niederungen aus. 
Die aus Hinterindien vorspringende Halbinsel Mklaka bildet die 
Brücke zur Malaiischen Inselwelt. Diese setzt sich aus deu vier 
Großeu Suuda-Juselu: Sumatra, Java, Borneo und Celebes, 
den Kleinen Suuda-Juselu, den Molnkken oder Gewürzinseln 
und den Philippinen zusammen. Alle Inseln mit Ausnahme der kleinsten 
sind gebirgig. Sehr häufig sind Vulkane, die zum Teil uoch tätig 
siud. (Lage der Inselgruppen und Gestalt der Großen Sunda-Jnseln!) 
Das Klima Südasiens ist dnrch eine große Wärme (wie erklärt 
sich diese?) und reiche Sommerregen ausgezeichnet. Letztere bringt der 
regelmäßig eintretende Sommermonsun*) vom Judischeu Ozean her; 
während des Winters weht dagegen der trockne Nordostmonsun. Ans 
den Gebirgsabhängen, die nach 8 und 8W gerichtet siud, rnst der 
Sommermonsun reichliche Steigungsregen hervor. 
Sehr regenreich siud uameutlich die Westghats, die Südabhänge des östlichen 
Himälaya uud die Westseite Hiuteriudieus. Die größte Niederschlagsmenge auf der 
ganzen Erde geht auf den Kassi-Bergen südlich vom östlichen HinuUaya nieder 
iTschera-Paudschi mit fast 12 m Regen, das ist 20mal so viel als Deutschland 
empfängt). Im Regenschatten liegen dagegen die Ostghats und das Hochland von 
Dekan. Im nordwestlichen Teile Vorderindiens hat sich sogar die große Wüste 
Th ar gebildet. 
Das günstige Klima ruft in den Monsungebieten Südasiens eine 
ungeheuer üppige Entfaltung des Pflanzenlebens hervor. Die 
') Die Möns NN- oder Jahreszeitenwinde entstehen durch die ungleiche 
Erwärmung der Land- und der Meeresgebiete.
	        
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