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Der italienische Einigungskrieg 1859. 
Veranlassung: Sardinien rüstet mit aller Macht. 
Österreich wirft 30000 Mann in die Lombardei und 
verlangt unter Kriegsdrohung von Victor Emanuel die 
Abrüstung. 
(Dadurch wird Eingreifen eines Kongresses zur Erhaltung des 
Friedens unmöglich.) 
Gruppierung: Gegen Sardinien, Frankreich.. und die italienischen 
Patrioten unter Garibaldi bleibt Österreich allein. — Ver¬ 
gebliche Hoffnung auf Preußen und den deutschen Bund: 
a.. Preußen will eintreten für Österreichs Besitzstand in Italien, aber 
nicht für die Sonderverträge und die Unterdrückung des Volkes. 
b. Der Prinz-Regent will sich nicht zum Vasallen Österreichs herab- 
drücken und sich vom Bundestag die Kriegführung vorschreiben lassen. 
c. Sein Antrag: „Unterordnung des Bundesheeres unter seinen Be- 
fehl" wird von Österreich zurückgewiesen. Er muß darauf bestehen, 
weil er am Rhein den Hauptkampf hätte auf sich nehmen müssen. 
Folge: Preußen und der Bund machten mobil, aber der Krieg 
ist entschieden, ehe Deutschland eingreift. 
Österreich tritt lieber die Lombardei ab, als daß es 
Preußen die selbständige Führung des Bundesheeres 
überläßt. 
England bleibt neutral: „Österreich hat durch seinen Druck die italieni- 
schen Besitzungen verwirkt". 
Rußland bedarf der Ruhe zu feinen inneren Reformen. 
Verlauf des Krieges. 
20. Mai Montebello — die Österreicher unter Gyulai werden zurück- 
gedrängt. 
4. Juni Magenta *) — sie erleiden eine entschiedene Niederlage, be- 
sonders durch Mac Mahon. 
24. Juni Solferino^) — Neue Niederlage. Franz Joseph hat den 
Oberbefehl. 
Folge: Rückzug der Österreicher in das Festungsviereck 3). 
8. Juli Villa Franca4) - Waffenstillstand. 
Napoleon ist zum Frieden geneigt: 
a. Scheu vor dem langwierigen Krieg im Festungsviereck. 
b. Furcht vor dem Eingreifen Preußens und des deutschen Bundes. 
Verlegung des Krieges an den Rhein. 
Er hält sein Versprechen nicht: „Italien frei bis zur Adria!" 
1) Im Mailändischen. 
2) Am Mincio. 
3) Verona, Mantua, Perchiera, Legnago. 
4) Marktflecken bei Verona.
	        
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