Full text: [Teil 6 = 7. u. 8. Schulj., [Schülerbd.]] (Teil 6 = 7. u. 8. Schulj., [Schülerbd.])

eine Ausstellung vaterländischer Denkwürdigkeiten verbunden 
werden. Die Beteiligung war so überraschend groß, es wurden 
so viele Gegenstände, die von Wert für die Geschichte unseres 
Heimatlandes sind, zur Verfügung gestellt, daß dadurch der 
Gedanke angeregt wurde, alles dies als den Grundstock einer 
Sammlung zurückzubehalten. Die Eröffnung des Vaterländi¬ 
schen Museums in der alten Ägidienhalle und einem daran¬ 
stoßenden Neubau am 25. April 1906 — der Jahrhundertfeier 
des Geburtstages des Herzogs Wilhelm — ist die Frucht dieser 
Anregungen gewesen. Auch an dem Zustandekommen dieses 
Museums hat der Begent Prinz Albrecht einen hervorragen¬ 
den Anteil. Das wurde auch bei der Einweihung, einer der 
letzten Kegierungshandlungen des Verewigten, dankbar aner¬ 
kannt. Neben dem Vaterländischen Museum gehört auch das 
Städtische Museum, dessen Neubau am 6. Mai 1906 eingeweiht 
wurde, zu den Sehenswürdigkeiten Braunschweigs. 
Auch um einige Denkmäler ist Braunschweig während der 
Regentschaft des Prinzen Albrecht reicher geworden. Vor der 
Brüdemkirche, in der er im Geiste Luthers predigte, ist das 
Standbild Bugenhagens, des Reformators der Stadt, errichtet. 
In den Anlagen neben dem Hoftheater sieht man die Büste 
von Franz Abt, der in Braunschweig an der Oper als Kapell¬ 
meister wirkte und sich im weiten deutschen Vaterlande als 
Liederkomponist einen Namen erworben hat. Das hat der 
Schöpfer des Denkmals durch die vier singenden Knaben an¬ 
deuten wollen, während die Schwalben am Sockel an das be¬ 
kannte Lied erinnern: „Wenn die Schwalben heimwärts ziehn." 
Auf dem Bäckerklint zeigt ein Brunnen den lustigen Schalk 
Till Eulenspiegel, umgeben von Eulen und Meerkatzen, wie er 
sie in der benachbarten Bäckerei zum Verdruß seines Meisters, 
aber zum lebhaften Ergötzen der Kinder gebacken haben soll. 
An dem, was in den neuen Stadtteilen Neues entstanden 
ist, hat Prinz Albrecht wiederum einen nicht geringen Anteil. 
Hinter dem Theater zog sich früher der herzogliche Küchen¬ 
garten hin, der ein großes Hemmnis für die Entwicklung der 
Stadt nach Osten hin war. Der Regent gab ihn für den Ver¬ 
kehr frei, und so ist der vornehmste Stadtteil entstanden: die 
Kaiser-Wilhelm-Straße, die mit der alten Stadt durch die künst¬ 
lerisch ausgestaltete Kaiser-Wilhelm-Brücke verbunden ist. 
An Stelle des sandigen großen Exerzierplatzes ist der herrliche 
Prinz-Albrecht-Park entstanden. Wo sonst sumpfige Wiesen 
an der Oker unterhalb Eisenbüttels lagen, dehnt sich jetzt der 
schöne Bürgerpark aus. 
Wenn auch nicht alles, was seit dem Tode, des Herzogs 
Wilhelm 1884 zur Verschönerung Braunschweigs geschaffen
	        
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