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3. Er entschlief; sie gruben ihn hier ein.
Leiser, süßer Trost, von Gott gegeben,
Und ein Ahnen von dem ew'gen Leben
Duft' um sein Gebein! —
4. Bis ihn Jesus Christus, groß und hehr,
Freundlich wird erwecken. — Ach, sie haben
Einen guten Mann begraben,
Und mir war er mehr.
Matthias Claudius.
B. Lebensweisheit im deutschen Hause.
Wenn Alles eben käme,
Wie du gewollt es hast,
Und Goit dir gar nichts nähme,
Und gäb' dir keine Last:
Wie wär's da um dein Sterben,
Du Menschenkind, bestellt?
Du müßtest fast verderben,
So lieb wär' dir die Welt.
Nun fällt — eins nach dem andern —
Manch süßes Band dir ab,
Und heiter kannst du wandern
Gen Himmel durch das Grab.
Dein Zagen ist gebrochen,
Und deine Seele hofft; —
Dies ward schon oft gesprochen,
Doch spricht man's nie zu oft.
Fouqu.
1. Drei Hausrũte.
„Wie fangt ihr's denn an, lieber Nachbar, dass euer Haus-
wesen o wolbi bectellt ist, und man sieht doeh nichts besonderes
n cuch und an dem, was bei eueh vorgeht. Wir andern ar-
oiton doek aueh und geben acht aufs Unsrige und halten es
Rat', so gut es gehen mag, und doch fruchtet's nicht.“
acbar mwortete, „Ieh wülste nicht, was sehuld
daran gein sollte, es wären denn nur meine drei Hausrãte.“
Eure Hausräte? Wer sind denn die?
Der Haushund, der Haushahn und die Hauskatzo.“
ILr spottet.“
AEs ist mein barer Ernst, denn seht: der Haushund bollt,
wenn in Foind herbeischleielt, und da heisst es denn: Auf-
gepasst! Der Haushahn kräht, wenn der Tag anbricht, und
qa ciet es denn: Aufgestanden! Und die Hauskatzo putæt
sich, wenn ein werter Gast ankommt, und da heisst es denn:
Aufgerichtet!“
Ich verstehe, Nachbar, was ihr damit sagen wollt. Ihr
meipt, dals ärei Dinge nötig seien, um dem Hauswesen auf⸗
Ernst und Tews, Lesebuch f. F. 1.
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