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hebt es einein auf und zahlt noch ein wenig Geld dafür, das
man Zins heißt. Wer aber lernen will, der muß in die
Schule
gehen. Hier lernt man lesen, schreiben, rechnen und noch
vieles andre, was man später, wenn man groß ist, braucht.
Da ist der Lehrer) er ist der Freund der Kinder und meint
es gut mit ihuen. Er ist streng, das ist wahr, doch, wer seine
Pflicht erfüllt, wird sich bald nicht mehr vor ihm zu fürchten
haben. Man darf ihn jederzeit fragen, wenn man etwas nicht
recht versteht oder nicht mehr recht weiß. Er hat besonders
die Kinder gern, die ihn recht viel fragen und alles gut wissen
möchten.
„Das Kind ist seinen Eltern Dank schnldig" dafür, daß sie
es anhalten, fleißig zu lernen. Die Eltern wissen es viel
besser, was den Kindern nötig ist. Warum aber unterrichten
die Eltern nicht selbst ihre Kinder? Weil viele keine Zeit
haben, andre haben keine Lust, wieder andre wissen leider selbst
nichts und sähen es am liebsten, wenn ihre Kinder gar nicht
in die Schule müßten. Darum wurde ein Lehrer angestellt,
welcher die Kinder unterrichtet. Er hat es im Seminar,
das ist ein Haus, so groß wie eiue Fabrik, gelerut, wie man
es macht.
Wenn die Gemeinde aber größer wird, kann ein Lehrer
nicht mehr alle Kinder allein unterrichten, sie haüen auch keinen
Platz mehr iu den Bänken. Da muß noch ein Lehrer her,
später noch ein dritter. Endlich wird auch das Schulhaus zu
klein, es muß vergrößert oder gar ein nenes Schnlhaus gebaut
werdeu. So wird immer für die Kinder gesorgt, obwohl manche
gar nie darüber nachdenken, und so gehen sie in die Schule
jahraus und jahrein zu alleu Jahreszeiten, im Frühling
wie im Sommer, im Herbst wie im Wiuter.
Wird es
Frühling
so wird er von dem kleinen Schneeglöckchen, der Schlüssel-
b l u m e und dem Veilchen angemeldet. Wohl braust der
Wind manchmal noch über die Felder; aber schon kommen
die Zugvögel (nenne solche!) aus den wärmeren Ländern