Full text: Heimatkundlicher Anschauungsunterricht im zweiten und dritten Schuljahre

IX. Bodenerhebungen ltnb Gewässer der Heimat. 
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juugfer von der Jagd ermüdet, so setzt sie sich an den Stengel oder das Blatt 
einer Wasserpflanze und ruht sich aus. Sie hält sich dabei mit den Krallen 
ihrer Beine fest und hält die Flügel wie beim Fluge in wagerechter Lage. 
Unter der Brust befinden sich 6 Beine, es sind 3 Paar. — Ihr 
Hinterleib ist lang, schlank und gegliedert und glänzt schön grünlichblau. 
II. Vermehrung. Das Weibchen legt seine Eier aus ein im Wasser 
schwimmendes Stück Holz oder auf eine Wasserpflanze. Im Frühjahr 
kriechen aus diesen die sechsfüßigen Larveu mit einem recht schmutzigen 
Gewand. Sie sind räuberische Jäger im Wasser, häuten - sich mehrmals 
und behalten auch als Puppen ihre Beweglichkeit. Nach zwei Jahren bricht 
aus der Puppenhülle das wie von Metallschimmer übergosfene Insekt, das 
nie wieder ins Wasser zurückkehrt. 
71. Die Heichmuschel. 
Vorbemerkung. Da es auch für unsere Schüler interessant ist, nicht 
bloß oberflächlich eine Muschelschale, sondern auch den innern Bau dieses 
Tieres kennen zu lernen, dasselbe aber, indem es die Schalen mit bedeutender 
Kraft schließt, sich einer genauen Betrachtung zu entziehen sucht, so töte der 
Lehrer eine Teichmuschel durch siedendes Wasser. 
I. Welches euch bekannte Tier ist das Sinnbild der Langsamkeit und 
Bedächtigkeit? Eine Schwester der Schnecke, die Teichmuschel, marschiert noch 
viel langsamer. Warum heißt das Tier Teichmuschel? Warum Ententeich- 
muschel? Welche Hauptteile lassen sich leicht unterscheiden? Zwei Muschel- 
schalen und das weiche, gallertartige Fleisch. — Während ein Hase, eine 
Maus und andere dergleichen Tiere die Knochen inwendig haben und das 
Fleisch um diese herum, ist das Fleisch der Teichmuschel inwendig, und die 
festen Schalen, welche die Stelle der Knochen vertreten, sind auswendig. So 
ist die Teichmuschel gewissermaßen ein umgewendetes Tier. Von welchem 
Tiere könnte man das auch sagen? 
Statt eines Hauses also, wie die Schnecke ein solches auf dem Rücken 
trägt, hat die Teichmuschel zwei Schalen aus ganz ähnlichem Stoffe. 
Diese sind hornartig, gewölbt, äußerlich mit einer grünlichen Haut bekleidet, 
inwendig glatt und mit Perlmutter überzogen. Die Schalen haben eine 
stumpfe und eine spitze Seite. Die stumpfe Seite ist die Vorderseite, weil 
hier das Maul des Tieres liegt. Die Stelle, an welcher die beiden Schalen 
durch Zähue ineinander greifen, heißt Schloß. Es ist der älteste Teil der 
Muschel. Um diesen ältesten Teil der Muschel wachsen in jedem Jahre 
Streifen. Dadurch wird die Muschel größer. Ihr könnt an dieser Muschel- 
schale außen die Streifen sehen. Hinter dem Schloß liegt ein dehnbares 
und biegsames Band, das die beiden Schalen offen hält. 
Da, wo die beiden Schalen durch das Schloß zusammengefügt sind 
und am hintern Ende der Muschel ziehen sich fingerdicke Fleischbündel von 
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