Full text: Heimatkundlicher Anschauungsunterricht im zweiten und dritten Schuljahre

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Das zweite Schuljahr. 
Bei welchen Tieren ist der Körper behaart? Welche Tiere haben ein 
Federkleid? Welche sind mit Schuppen bedeckt? Womit ist der Maikäfer, 
der Krebs bekleidet? Womit ist der Frosch bekleidet? Sprecht: Der Frosch 
ist weder mit Haaren, noch mit Federn, weder mit Schuppen, noch mit 
einem Panzer bedeckt. Der Frosch ist nur mit einer Haut bekleidet. Wer 
hat ihn einmal angegriffen? Wie fühlt sich seine Haut an? Seine Haut 
ist nackt, glatt, schleimig, kalt. — Der Frosch ist immer kalt, denn sein 
rotes Blut ist nicht so warm wie das Blut der Vögel. Die geringe Wärme 
seines Blutes richtet sich nach der Temperatur seines Aufenthaltsortes. Darum 
sagt man: Der Frosch hat rotes, wechselwarmes Blut. 
Wie sieht der Wasserfrosch aus? Was bemerkt ihr auf seinem Rücken? 
Auf seinem Rücken ziehen sich der Länge nach drei gelbe Streifen hin. 
Längsstreifen. Wie sieht der Frosch auf der Unterseite aus? — 
In diesem Glase habe ich einen andern Frosch mitgebracht. Wer kennt 
ihn? Warum heißt er Laubfrosch? Dazu paßt auch seine Farbe. Welche 
Farbe hat der Laubfrosch am Rücken? am Bauche? Was bemerkt ihr an den 
Seiten? Nun betrachtet die Füße! An seinen Füßen hat er kleine unten 
ausgehöhlte Ballen; mit diesen hängt er sich an den Blättern fest. Wozu 
hat er aber an seinen Hinterfüßen halbe Schwimmhäute? — Im Winter 
und auch im Frühlinge lebt der Laubfrosch in Teichen. 
Im Winter halten die Frösche ihren Winterschlaf. Sie liegen starr 
und steif im tiefen Schlammgrunde des Teiches. Sie träumen von Sonnen- 
schein und schönen, fetten Würmchen, während oben auf dem glatten Eise 
muntere Kinder Schlittschuh laufen. — Im Frühlinge erwachen die Frösche 
wieder, und vor Freude darüber halten sie ihr Froschkonzert. Ein alter 
Wasserfrosch im grünen Frack mit drei gelben Nähten auf dem Rücken macht 
den Ansang. Das ist der Kantor oder Vorsänger der Konzertisten. Er streckt 
die langen Beine von sich, hebt den dicken Kopf mit den großen, glänzenden 
Augen aus dem Wasser hervor und öffnet sein weites Maul zum Gesänge. 
Der ganze Chor der übrigen Sumpfmusikanten stimmt ein: „Brekeke, brekeke, 
quak, quak, koax, tuu!", so geht's in einem fort in hohen und tiefen Tönen 
die ganze Nacht hindurch. Das ist ein Ohrenschmaus! — 
Ein gefährlicher Feind des Frosches ist der Storch, der mit seinen 
langen Beinen in den Sumpf watet und mit seinem langen Schnabel den 
Frosch erfaßt und verzehrt. 
Das Froschweibchen legt im Frühlinge Eier, die so groß wie Erbsen 
sind und Froschlaich genannt werden. Der Frosch kann sie aber nicht 
selbst ausbrüten, denn er ist ja immer kalt. Das besorgt die Sonne; des- 
halb legt das Froschweibchen seine Eier immer an solche Orte des Wassers, 
die von der Sonne beschienen werden. — 
Hier in diesem Glase habe ich Froschlaich, den ich aus einem sumpfigen 
Graben gefischt habe. Es sind die Eier des Frosches, die traubenweis 
zusammenhängen. Das Glas soll hier in der Klasse stehen bleiben; denn
	        
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