Die Neuzeit 
I. Die Entdeckungen. 
§ 67. Die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien. Wäh¬ 
rend des Mittelallers wurden die Waren Indiens und Chinas, 
welche das Abendland nicht entbehren mochte, durch das vor¬ 
dere Asien den europäischen Völkern zugeführt. An den ver¬ 
schiedensten Punkten der Küste des schwarzen Meeres sowie auf 
den Inseln des griechischen Archipels gründeten die Venetianer 
und Genuesen Handelsniederlassungen, und mit den meisten 
Herrschern des Ostens schlossen sie Verträge ab, um ihre bis 
nach Peking gehenden Karawanenzüge zu sichern. Nicht minder 
lebhaft war der Verkehr, welcher seinen Weg weiter südlich 
nahm und die indischen Produkte durch den persischen Meer¬ 
busen und durch das rote Meer nach den Häfen der Levante 
und nach dem Weltmarkt Alexandrien brachte. Dies wurde je¬ 
doch allmählich anders, als sich die osmanischen Türken in 
Kleinasien festsetzten, ihre Herrschaft über die umliegenden Ge¬ 
stade ausbreiteten und mit rauher Hand die Stätten der Kultur 
zerstörten. Vom Don bis zu den Nilmündungen verödeten die 
einst so blühenden Handelsplätze, die -ehedem so belebten Kara¬ 
wanenstraßen standen leer und verlassen, und die früher mit 
reichen Gütern und Schätzen angefüllten Faktoreien fielen trau¬ 
riger Verwüstung anheim. Je mehr aber die alte Verbindung 
zwischen dem Osten und Westen unterbrochen wurde, desto stär¬ 
ker erwachte die Begierde, einen neuen Weg nach dem gepriese¬ 
nen Indien zu finden und zu diesem Behufe die Grenzlinien 
des bekannten Erdraumes zu erweitern. Und die Fortschritte 
und Errungenschaften, welche mittlerweile die Menschheit aus 
dem Gebiete der Schiffahrtskunde, der Astronomie und Geo-
	        
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