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Kup fer und Kobalt (ein bleigraues Erz, das zu blauer
Farbe und farbiger Glasbereitung verwendet wird) bergen die
Umgebungen von Blankenburg, Köuigsee, Böhlen, Möhrenbach, das
Kysfhäusergebirge; Vitriol die Umgebungen von Reschwitz (a. d.
Saale) und von Böhlen. Auch der Bergbau aus diese drei Mine-
ralien ist wegen geringer Ausbeute eingegangen. Bei Blankenburg,
wo die Kupserspureu in den schönen blaugrünen Malachitadern des
Quarzes zu Tage treten, war im 13. und 14. Jahrhundert die
Ausbeute an Kupfer reich. Neuere Untersuchungen der alten Atollen
und Schachte ergaben, daß dort wertvolles Kupfer in sogenannten
Nestern von bedeutender Ausdehnung, weniger in Gängen auftritt;
ein soches Nest wurde gewiß mit dem freudigsten „Glückauf!" begrüßt.
Obschou das unentbehrlichste aller Metalle, das Eisen, in
großer Mächtigkeit bei Amtgehren und namentlich im Eisenberg
(südöstlich von Blankenburg) auftritt, liegen doch auch diefe sonst reich-
lich befahrenen Stollen und Schachte verfallen und verödet da,
wartend aus unternehmende Männer, welche die Schätze heben. —
Braunstein und Hansmanit (ein eisenschwarzes Mineral)
findet sich bei Öhrenstock (unweit Ilmenau), Schwerspat bei
Leutnitz (oberhalb Blankenburg), Flußspat am Rehberg bei Wilden-
spring, Steinkohlen (wenig) bei Gehren und Langewiesen, Torf
bei Neuhaus und am Singerberge, Färb erde bei Reschwitz, Dösch-
nitz und zu Wallbrück bei Breitenbach, P o r z e ll a n e r d e bei Scheibe,
Töpser- und Pfeifenthon an vielen Orten, viele Arten
Schiefer, besonders bei Böhlscheiben (Griffelf chieferbei Leibis),
Marmor bei Döschnitz, Sandstein besonders bei Blankenburg,
Buntsand stein bei Scheibe, Granit bei Heberndors, Glasbach,
Meuselbach und am Wurzelberge, Grünstein bei Mellenbach, Por-
phyr bei Katzhütte, Ölze, am Rehberge, Zech st ein mit vielen
Versteinerungen bei Scheibe und am Nordsaume des Thüringer-
Waldes entlang, Stinkkalk bei Rudolstadt, Gyps bei Königsee
und Allendors („Alabaster"). Wohl finden sich an einigen Orten
(z. B. bei Leutenberg, Paulinzella) Quellen, die mit stark eisenhal-
tigem Wasser („wie Tinte schmeckend") versetzt sind; sie eignen sich
aber nicht zu Bädern, weil sie der übrigen Bestandteile (besonders
der Kohlensäure) entbehren. Dasür ist der Thüringerwald reich an
Quellen des reinsten, erquickendsten Wassers, die schon vielen Ge-
suudbruunen geworden sind.
b) Das Thüringer Hügelland.
Dasselbe ist aus Höhenzügen und Hügelreihen zusammengesetzt;
zwischen ihnen breiten sich Niederungen mit überaus reichem Anbaue
aus. Es wird im S. vom Thüringerwalde, im N. vom Harze
überragt, weshalb es als Vorland dieser beiden Gebirge austritt
und als solches oft bezeichnet wird. Diese Hügellandschaft gleicht