63.
Alt den
General
Grafen
von
Gneisenau
Siebenter Abschnitt
1816—1819
Blüchers Lebensabend ist der Erholung gewidmet. Der alte
Kriegsmann wird zuletzt noch eifriger Landwirt,
raucht, spielt, jagt sogar, reift im Sommer nach Karlsbad,
wo er befreundete Militärs und Politiker wiedersieht, lebt
im Kreise von Bekannten, die ihn zahlreich auf feinem
schlesischen Gut Krieblowitz besuchen, plaudernd und in
kleinen Ansprachen sich ergehend, gern den (Erinnerungen
an die große Zeit, wird gefeiert, ist im allgemeinen zu¬
frieden, beklagt sich nur, wenn er auf die Schicksale feines
ältesten Sohnes, und wird nur bitter, wenn er auf Politik
zu reden kommt, allmählich — er kommt nun bald hoch
in die siebzig — wird das älter fühlbar, aber einige Wochen
Erholung verjüngen ihn immer wieder.
Am 29. Juli 1819 — nicht zwei Monate mehr vor
seinem Tode — schreibt er seinem Detter über den eben ver¬
flossenen Kuraufenthalt: „in Karlsbad habe ich mit der
Schönen Princesf von Denemark sehr ville angenehme stunden
verlebt, und vihl mit Ihr getantzst", spricht ferner von einem
Besuch, Öen er seinem „toaffen bruöer" Schwarzenberg in
Böhmen noch machen will, und erfreut sich der frohen
Aussicht: „mit Sehnsucht ernährte ich den 1* Sept. da den
die jagdt Ihren Anfang nimt".
Blücher stirbt am 12. September 1819.
* *
Breslau, den 1. 3uty 1817.
Mein Inig ver Erter Zreund.
Sie haben mich durch Ihr güttiges Schreiben ange¬
nehm über Hascht und ich bin Ihnen HErtzlich dankbahr,
der König hat uns einen abermahligen beweiß seiner zu
Zridenheit und seiner gerechtigkeit gegeben, hat der monarch
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