Full text: Heimatskunde der Fürstentümer Schwarzburg

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als selbständiger Zufluß oberhalb Artern (preußische Stadt) zur 
Unstrnt tritt. Um dem Salzwerke in Frankenhausen die nötige 
Wasserkraft zu verschaffen, leiteten Mönche schon im 12. Jahrhundert 
diesen Arm, „Kleine Wipper" genannt, durch einen uuter dem 
Hansenberge ins Bendeleber Thal führenden Tunnel ab und setzten 
sich dadurch ein ruhmvolles Denkmal für alle Zeiten. Über den 
Bendeleber und Thaleber oder Segelbach hinweg tritt die kleine 
Wipper unter dem neuen Namen „Frankenhäuser Wipper" in die 
alte schwarzburgische Salzstadt; gewürzt durch die abfließende Sole, 
führt sie unter der Stadt bis zur Mündung den Namen „Sol 
graben." Salzflora (die dem Salzboden eigentümlichen Gewächse) 
tritt hier auf. Die eigentliche Wipper („große Wipper") durch- 
bricht zwischen Sega und Günserode die Hainleite, berührt die auf 
preußischem Gebiete gelegene sondershäusische Domäne Kannawurf 
und wird bei Sachsenburg von der Unstrnt aufgenommen. 
4) Den Riedgraben; er entquillt dem Schöße der Pfingst- 
berge unweit des fürstlichen Jagdschlosses Rathsfeld, begrüßt die 
Dörfer Udersleben und Jchstedt und mündet bei Artern. 
An größeren stehenden Gewässern sind besonders die Ober- 
Herrschaften reich. Die karpfenreichen Teiche im Bezirke Gehren und 
die ehemaligen Klosterteiche bei Panlinzelle umfassen allein mehrere 
hundert Morgen*). Die künstlich aufgestauten Flotzteiche des Waldes 
ersetzen die Bergseeen. Das größte, jedoch jetzt gäuzlich trocken 
liegende Wasserbecken der Unterherrschaft ist der gegen 145 Acker 
(3700 a) haltende ehemalige Klo sterteich bei Güttingen, schon 
1411 ein See genannt. Das klare, reine, sauerstoffreiche Wasser 
des Waldes wird mit Erfolg zu künstlicher Forellenzucht beuutzt. — 
Rudolstadt und Blankenburg oesitzen besuchte Kalkwasser- und Fich- 
tennadel-Damps-Bäder, ersteres auch ein Sand- und römisches Bad, 
Frankenhausen und Arnstadt Solbäder, dieses außerdem Fluß-, Mutter- 
laugen-, Kiefernadel-, Kräuter-, Douche-, Dampf- und Dunstbäder. 
Anhang. 
Uberftcütstasek äer sließencken Gewässer. 
Die Saale empfängt links: 
1) die Lothra (Quelle: Frankenwald), 
2) die Loquih (Frankenwald) rechts mit der Sormitz 
(Frankenwald), 
3) die Schwarza (Thüringerwald), 
rechts mit a) Habichtsbach, links mit b) Alsbach, e) Masse, 
d) Oelze, rechts mit e) Katze, f) Weißer Schwarze, links 
mit g) Breitenbach, rechts mit h) Menselbach, links mit 
i) Junkerbach, j) Finkenbach, rechts mit k) Mellenbach, 
links mit I) Mankenbach, rechts mit m) Lichte rechts mit 
*) 1 Morgen — 25,5 a
	        
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