Aus dem Vorwort zur ersten Auflage.
In der diesjährigen Märzversammlung des hiesigen päda-
gogischen Vereins hielt ich einen Vortrag „über den Heimat-
kundlichen Unterricht, mit besonderer Berücksichtigung der hie-
sigen Verhältnisse." Mit Rücksicht auf den gänzlichen Mangel
eines Leitfadens für diesen Lehrgegenstand in den hiesigen
Schulen glaubte ich den zweiten, praktischen Teil weiter als
den ersten ausdehnen zu müssen.*) Gleichwohl konnten diese
Ausführungen in dem engen Rahmen eines Vortrages immer-
hin nur einen skizzenartigen Charakter tragen. So wurde
denn von verschiedenen Seiten der Wunsch laut, ich möchte
weitere Ausführungen der skizzierten Themata im Interesse
eines fruchtbringenden heimatkundlichen Unterrichts drucken
lassen. Diesen Wünschen trage ich nunmehr Rechnung.
Der heimatkundliche Unterricht hat die engste Heimat
des Schülers, den Wohnort und dessen Umgebung — letztere
in einer Entfernung von etwa vier Stunden — zum Gegen¬
stande. Eine gesunde Pädagogik muß jede anlehnende Methode
in diesem Unterricht, wie man sie wohl da und dort versucht
hat, durchaus verurteilen und die volle Selbständigkeit der
Heimatkunde im Organismus des Schulunterrichts fordern,
und zwar muß dieser Lehrgegenstand im dritten Schuljahre
*) Inzwischen ist mir allerdings das 11 Seiten (kl. Oktav) starke
Schriftchen: „Heimathskunde als vorbereitender geographischer Unter-
richt von P. H. Reimers, früherem Lehrer an der Seminar- und
Probeschule in Segeberg, jetzigem Schullehrer in Altona, Altona,
Carl Theod. Schlüter, 1848" bekannt geworden. Dasselbe nimmt
jedoch ans die besonderen Verhältnisse unserer Stadt in keiner Weise
Bezug, sondern hält sich in seinen Anleitungen ganz allgemein.
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