Full text: Jütting und Webers Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das erste bis dritte (bezw. vierte) Schuljahr

sie die Teller hinein, flache und tiefe. Kber die Kinder haben gewöhnlich 
jedes nur einen Teller, die kleinen einen emaillierten, weil sie ihn leicht 
herunterwerfen. Dann werden Messer und Gabeln und Löffel dazugelegt. 
Das Messer kommt rechts hin, die Gabel links und der Löffel oben quer 
über. Kber die Kleinen bekommen bloß einen Löffel. Dann holt sie aus 
dem Rüchenschranke das Rollbrettchen, wo die heiße Kartoffelschüssel drauf- 
gestellt wird, und Sonntags die Soßiere1). 
Dann bringt die Mutter das Essen herein und teilt aus; und wenn 
gebetet ist, dann kann es losgehen. Den Löffel nimmt man dabei in die 
rechte Hand und die Gabel dann in die linke. JDenn alles aufgegessen 
ist, dann wird abgeräumt, und nun beginnt das Aufwaschen. Und Grete 
darf mit abtrocknen helfen und auch Messer putzen, und die Mutter hat 
gesagt, sie machte es beinahe besser als die Ella, die große Schwester, 
die drückte viel zu sehr auf, und Grete kann noch nicht so aufdrücken. 
Formen und Zeichnen der Teller, Schüsseln und übrigen Tischgeräte, 
Falten des Salznäpfchens aus Papier. 
7b. Der Hrühftücksjlmge. 
Wer den Frühstücksjungen sehen will, muß zeitig aufstehen. Aber 
die meisten Kinder haben ihn doch schon gesehen, wie er mit dem Trag- 
korb aus dem Rücken und der weißen Bäckerschürze von Haus zu Haus 
geht. Wieviel Treppen mag er steigen? Ähnlich wie der Briefträger, 
aber nur einmal am Tage. Da hängt er die gefüllten Frühstückssäckchen 
an die Türen oder füllt sie erst aus seinem Korbe. Bei vielen Leuten 
klingelt er auch, und dann bekommt er gleich das Geld für das Frühstück 
mit. Die andern bezahlen wöchentlich. 
Manchmal stehen die Frühstücksjungen auf der Straße beisammen und 
erzählen sich was. Aber der Meister mag das nicht gern sehen. Uns stört 
immer ganz zeitig früh ein Bäckerjunge, der ganz laut durch die Straßen pfeift. 
Formen und Malen des Frühstückskorbes, der weißen Bäckermütze, 
auch der Semmeln, Bretzeln und anderer Backwaren. 
77. Ver Milchmann. 
Der hat seinen Wagen unten und kommt vom Rittergut Zschockwitz. (Er 
hält auf dem Peterplatz, und die Leute kommen hin und kaufen Milch. Die 
Kinder haben auch schon welche holen müssen. Tin Liter kostet 20 Pfennige. 
Manchmal müssen sie noch für 10 Pfennige Sahne mitbringen. Abgenommene 
(abgerahmte) Milch ist billiger, und auch so gut, hat die Mutter gesagt. 
Manchmal hat er auch Buttermilch mit, das ist was besonders Gutes. 
i) Weiß jemand ein gut deutsches Wort? „Brühnäpfchen" wird sich, glaube ich, 
kaum einbürgern.
	        
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