Full text: Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr

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und der Hyazinthen treiben schon Blüten. Da ist es Zeit zur Garten¬ 
arbeit. Der Gärtner oder Vater und Mutter arbeiten nun im Garten 
und die Rinder helfen ihnen. Die Hecken, Sträucher und Bäume werden 
verschnitten, die Rosen und der wein angebunden, die Beete umgegraben, 
gedüngt und mit der Harke geebnet. Petersilie, Reseda usw. werden gesät, 
Salat, Rohl, Primeln, Stiefmütterchen, Nelken usw. gepflanzt, Erbsen, 
Bohnen, Zwiebeln, Rartoffeln gesteckt. Damit die Saat aufgehe und die 
Pflanzen einwurzeln, werden sie fleißig begossen. Bei gutem Wetter ge¬ 
deiht alles vortrefflich, aber auch die Unkräuter, die sich im Herbste selbst 
ausgesät haben oder überwintert sind; sie müssen ausgejätet werden. 
Die Beerensträucher und Rosenstöcke werden angebunden; die jungen 
Bäumchen, die etwa noch gepflanzt werden, erhalten einen starken Pfahl, 
damit sie grade wachsen; die Bäume werden abgeraupt. Die Rinder 
spielen aus den wegen und Grasplätzen des Gartens oder beobachten 
die nistenden Vögel, die sammelnden Bienen und das Wachstum der 
Gartengewächse, welche Bäume und Blumen blühen jetzt? 
wenn irgend möglich, möchte jedes Rind — es brauchen nicht alle 
Jahrgänge zu sein — i m Schulgarten ein Stückchen ^and zur Be¬ 
arbeitung und pflege bekommen, und wenn es nur für jedes ein 
(Quadratmeter wäre. Soweit es das Wetter zuläßt, wird täglich eine 
Viertelstunde daraus verwendet, zu beobachten und die kleineren laufenden 
Arbeiten zu erledigen. Das Umgraben und Bepflanzen erfordert 
längere Zeit. 
(Süll, Jung Bäumchen. W 2(. (E \06.) 
2. Sturm, Das Rind und der Gärtner. W 22. 
3. Der Regenwurm. 
Bei unseren Erdarbeiten im Garten haben wir einen ganz aus 
gezeichneten Gehilfen, der gerade dann uns ablöst, wenn wir keine Zeit 
haben oder wenn das Wetter uns abhält von dieser Tätigkeit. Das ist 
der Regenwurm, wir beobachten ihn an einem Tage, nachdem es in 
der Nacht vorher geregnet hat. Da findet sich eine große Zahl auf den 
Beeten und wegen des Gartens, wir verfolgen ihr Tun und sehen, 
wie sie sich aus dem Boden fortbewegen, wie sie sich ausdehnen und 
zusammenziehen und dabei dünn und wieder dick werden, wir sehen 
weiter, wie sie sich in die Erde einbohren. Zn langsamer Arbeit ge¬ 
lingt es ihnen, immer weiter hinein, immer tiefer hinab zu dringen. Und 
dann wird man den Rindern erzählen, daß gelehrte Männer mit Ver¬ 
größerungsgläsern den Wurm untersucht und dabei festgestellt 
haben, daß er keine scharfen Rrallen, keine Zähne, keinen harten 
Schnabel hat, ja, daß das vordere Ende (die Ropfspitze) besonders zart 
I Lttin g-w eb er, Anschauungsunterricht und Heimatkunde. ^6
	        
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