Full text: Heimatkunde der Provinz Brandenburg nach natürlichen Landschaftsgebieten (Bd. 1)

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Der Sandboden ist vielfach mit Wald bedeckt, der oft prächtige 
Bestände an Nadel- und Laubholz aufweist. Das Unterholz 
der Nadelwälder bildet der Wacholderstrauch, der von dem 
hohen Kraut der Heidelbeere umgeben wird. Die Erle um- 
randet die Tümpel und kleinen Seen und verleiht der Land- 
schast etwas Düsteres. Im Westeu (Prignitz) ist der Sand- 
boden mit Nadelwaldungen überwiegend. 
Erwerbsquellen. Die Bewohner leben meist von Acker- 
bau uud Viehzucht. Hauptanbaupflanzen sind: Roggen, 
Hafer, Gerste, Kartoffeln, Rüben, Klee und Serradella. Mit 
dem Ackerbau ist eine bedeutende Viehzucht verbunden, in der 
die Landschaft mit an der Spitze der Provinz steht. Pferde-, 
Rindvieh- und Schweinezucht werden mit gutem Erfolge be- 
trieben. Die Pferdezucht hat durch die Königlichen Gestüte 
bei Neustadt a. D. und die Rindviehzucht durch Errichtung 
von Herdbuchgesellschaften eine bedeutende Höhe erreicht. Die 
Geflügelzucht ist verhältnismäßig gering. Dem Obstbau 
läßt man allgemein noch nicht die ihm gebührende Pslege 
zuteil werden. Die Industrie tritt hinter der Landwirt- 
schaft fehr zurück. Große Industriebetriebe haben sich nirgends 
entwickelt. In einigen Gebieten befinden sich Braunkohlen- 
lager. Gute und ergiebige Tonlager finden sich bei Gransee, 
die zur Anlage von Ziegeleien geführt haben. Der umfang- 
reiche Kartoffelbau hat Veranlassung zur Errichtung von 
Spiritus- und Stärkefabriken gegeben. 
Die Besiedclnng ist gering. Der Boden ist nur wenig 
ertragsfähig, und dann enthält die Prignitz zahlreiche große 
Güter. Die Prignitz zerfällt in die Kreise Ost- und West- 
prignitz. Die Kreisstadt Perleberg (91j2 T.) fabriziert 
Mostrich und Stiefelwichse. Wittenberge (181/2 T.), mit 
großartigen Nähmaschinenfabriken, hat bedeutenden Verkehr 
wegen seiner günstigen Lage an der Elbe und als Knoten- 
Punkt der Magdeburg—Wittenberger und der Berlin-Ham- 
burger Eisenbahn. Alljährlich finden große Rindviehmärkte 
statt, die von der Landwirtschaftskammer eingerichtet worden 
sind. Havelberg a. H. (6 T.) teilt sich in die eigentliche Stadt 
uud den Dom. Der letztere umfaßt nicht nur die alte Kathedrale,
	        
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