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lands und ein Hauptnmsatzplatz für Getreide, Vieh, Spiritus,
Petroleum und Holz. Innerhalb der Stadt herrscht ein leb-
Haftes Handelsleben in den zahlreichen Kaufläden, den großen
Warenhäusern und den über die Stadt oerbreiteteu Markthallen.
Den Hauptverkehr innerhalb der Stadt nnd den Vor-
orten bewältigen die elektrischen Straßenbahnen, die Stadt-
bahn und die elektrische Hoch- und Untergrundbahn.
Dem Fernverkehre dienen elf Eisenbahnen (Hamburger,
Lehrter, Potsdamer, Wetzlarer, Anhalter, Dresdner, Görlitzer,
Schlesische, Ost-, Stettiner und Nordbahn). Den Vorort-
verkehr nach den entfernter gelegenen Vororten vermitteln
Vorortzüge.
Dem Verkehr in weitere Ferne dienen vierzehn Chausseen,
die strahlenförmig nach allen Himmelsrichtungen auslaufen.
Der Schiffahrtsverkehr vollzieht sich auf der Spree mit ihren
zahlreichen Kanälen: Landwehrkanal, Luifeustädtischer Kanal
und Spandauer Schiffahrtskanal.
Wohlfahrtseinrichtun gen sind mit großen Mitteln
geschaffen worden. Die Straßenbeleuchtung, teils durch elek-
trische Bogenlampen, teils durch Gasglühlicht besorgt, geht
von den Berliner Elektrizitätswerken und verschiedenen
städtischen nebst einer privaten Gasanstalt aus. Für reiues
und gesundes Trinkwasser sorgen die städtischen Wasser-
werke am Tegeler uud am Müggelsee. Zur Fortleitung des
verunreinigten Wassers dienen die Kanalisationswerke, die
das verbrauchte Wasser nach den der Stadt gehörigen Riesel-
seldern leiten. Für die Sauberkeit der Straßen wird durch regel-
mäßige Reinigung und durch die Straßenbesprenguug Sorge
getragen. Die Versorgung mit Lebensmitteln ersolgt durch den
Zentralviehhof und viele Markthallen. Zur Sicherung
vor Feuersgefahr besteht eine Berufsfeuerwehr. Die Krauken
sinden Pflege und ärztliche Versorgung in zahlreichen Kranken-
Häusern, so in der Charite, in Bethanien sowie in den städtischen
Krankenhäusern in Moabit, im Friedrichshain und am Urban.
Die Irren finden Aufnahme in Dalldorf, Herzberge und
Buch. Für Lungenleidende und invalide Arbeiter dienen die
Beelitzer Heilstätten.