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bei Guben und Fürstenberg Brannkohle, die vielfach zu
Briketts verarbeitet wird.
Erwerbsquellen. Die Bevölkerung beschäftigt sich mit
Ackerbau, Viehzucht, Obst- und Gemüsebau und Industrie.
Der Ackerbau liefert Kartoffeln, Roggen und Futterkräuter.
Die Bewohner von Fürstenberg, Lieberose und Guben treiben
Obst- und Gemüsebau (Salat, Gurken, Blumenkohl). Der
Mittelpunkt der Industrie ist Guben.
Die Besiedlung ist gering. Die Dörfer liegen weit zer-
streut. Die Landschaft umfaßt die Kreise Krossen, Guben,
Lübben.
Guben (37 T.), wahrscheinlich wendischen Ursprungs, kam
1815 an Preußen. An die mittelalterliche Befestigung er-
innern verschiedene Straßennamen.
In den ersten Jahrhunderten lebten die Bewohner Gubens
von Ackerbau und Viehzucht. Zu einer gewissen Berühmtheit
gelangte die Stadt durch ihren Weinbau, der viele Jahr-
hunderte hindurch die Quelle des Wohlstands gebildet hat.
Seit 1850 trat der Obst- und Gemüsebau gegen den Wein-
bau in merkbare Konkurrenz, und in einem halben Jahr-
hundert hat sich der damals langsam beginnende Umschwung
gänzlich vollzogen. Der Weinbau Gubens gehört nur uoch
der Vergangenheit an. Ausgedehnte Obstpslanzuugen und
feldmäßig betriebener Gemüsebau sind die Nachfolger dcjr Rebe
geworden. Spezialität der Gubener ist Produktion von
Frühobst und Frühgemüse. Salat, Gurken, Blumenkohl bilden
die Fruchtfolge. Semen Ruf als Stadt der Tuchfabrikation
hat Guben bis heute bewahrt. Die Tuchfabrikation be-
treiben gegenwärtig etwa ein Dutzend größerer Fabriken mit
etwa 2000 Arbeitern. Von gleicher Bedeutung, aber jüngern
Datums, ist die Hutindustrie, die etwa 2500 Arbeiter be-
schüstigt. Ziemlich umfangreich ist auch der Maschinenbau.
Der Kohlenreichtum der Berge wird durch die Gruben
Gottes Hilfe, Am naffen Fleck und Guben Feller ansge-
beutet. Wohlfahrtszwecken dienen Krankenhaus, Waisenhaus,
Armenhaus, Bürgerhospital, Kinderbewahranstalt, Provinzial-
Taubstummenanstalt und Altertumsmuseum. Im Treppen-
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