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wickelt, ebenso nicht auf dein großen Grenzfluß Schar i. Der Wasser-
stand des nicht tiefen Sees sinkt erheblich in der Trockenzeit, während
in der Regenzeit die flachen Ufer meilenweit so stark überschwemmt
sind, daß der Verkehr nur mit Kähnen stattfindet. Die nördliche
Hälfte der Kolonie hat bei Garua Anschluß an die Venne- und Niger-
Schiffahrt, indem der wasserreiche Venne bis hierher schiffbar ist.
Auch einige der aus deutschem Gebiet kommenden Zuflüsse des
Beuue, der Katseua, Donga und Karaba sind zeitweise schiffbar.
Ebenso hat der südöstliche Teil der Kolonie durch den D s ch a an d^r
Grenze zum französischen Kongo eine Wasserkommunikation nach dem
Kongo.
Tie wasserreichen und ausgedehnten Küstenflüsse, der Njong,
der Sanaga, die beiden Arme des K am e r n n- F l n s s es,, der
Wuri und der Mungo, sind wegen der Wasserfälle an der ersten
Terrasse auf nur 40, bez. 80 und 50 km von der Mündung ab schiff-
bar, der Njong aber im mittleren Laufe auf 200 km durchgehend
schiffbar, und der Kameruu-Fluß bildet in seiner breiten und tiefen
Mündung einen vortrefflichen Hafen mit einer etwa 30 Fuß hohen,
trocknen Uferterrasse. Der südliche Grenzfluß, der Kampo, ist schou
aus 20 Km vou der Mündung durch Wasserfall gesperrt.
In Südwestafrika habeu die Flüsse einen fast negativen
Wert, indem sie den größten Teil des Jahres kaum Wasser führen
und in der Regenzeit im wilden Strom erhebliche Hindernisse bilden.
Nur die beiden Grenzflüsse, der Orange im Süden und der ,Stimme
im Norden, bringen dauernd Wasser ins Meer, den größeres Teil
des Jahres über der Swakop und der Kuiseb, ebenso der große^ Fisch¬
fluß, eiu Nebeufluß des Orange. Ein Teil der nach Westen von
dem inneren Hochplateau abfließenden Wasserläufe fließt uuterir-
difch weiter. Die Flüsse im Nordosten, welche durch eine Wasser-
scheide vom Atlantischen Ozean abgetrennt sind, stießen ab zu dem
großeil Salzsumpf, der Etocha-Psanne an der Grenze des Ovambo-
Landes und auch zu dem auf britischem Gebiet liegenden Ngami-
See. Eine dauernde Wasserverbindung im Nordosten nach dem
Sambesi ist nicht vorhanden, der sogenannte Caprivi-Zipfel er-
reicht diesen mächtigen Strom oberhalb der großen Fälle, so daß
eine. Verwertung für die Schiffahrt ausgeschlossen ist.
In Togo spielen die hydrographischen Verhältnisse keine Wirt-
schaftliche Rolle, da die Flüsse wenig tief sind. Der östliche Grenz-,
fluß, der Monu, ist nur 50 km weit schiffbar, der westliche, der Volta,