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Helfen und ich dir.
Komm, hau mich um
Und trag mich in deine Stuben;
Schür ein Feuer an
Und leg mich dran;
So wärmst du mich
Und ich dich."
Das deucht den Holzhacker nicht
schlecht,-
Er nimmt sein Beil zurecht,
Haut's Bäumlein in die Wurzel,
Umfällt's mit Geburzel;
Nun hackt er's klein und kraus
Und trägt das Holz nach Haus
Und legt von Zeit zu Zeit
In den Ofen ein Scheit.
Das größte Scheit von allen
Ist uns fürs Haus gefallen;
Das soll die Magd uns holen,
So legen wir's auf die Kohlen;
Das soll die ganze Wochen
Uns unsre Suppen kochen.
Oder willst du lieber Brei?
Das ist mir einerlei.
Friedrich Rückert.
144. Vom Lüblein, das überall mitgenommen hat
sein wollen.
Denk an! Das Büblein ist einmal
Spazieren gangen im Wiesental;
Da wurd’s müd’ gar sehr
Und sagt: „Ich kann nicht mehr;
Wenn nur was käme
Und mich mitnähme!“ — .
Da ist das Bächlein geflossen kommen
Und hat’s Büblein mitgenommen;
Das Büblein hat sich aufs Bächlein gesetzt
Und hat gesagt: „So gefällt mir’s jetzt.“
Aber was meinst du? Das Bächlein war kalt,
Das hat das Büblein gespürt gar bald;
Es hat’s gefroren gar sehr;
Es sagt: „Ich kann nicht mehr;
Wenn nur was käme
Und mich mitnähme!“ —
Da ist das Schifflein geschwommen kommen
Und hat’s Büblein mitgenommen;
Das Büblein hat sich aufs Schifflein gesetzt
Und hat gesagt: „Da gefällt mir’s jetzt.“
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