Full text: Geschichte des preußischen Staates für Schulen

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Dritter Zeitrauin. 
in Kleinigkeiten und klein in großen Dingen." Von 
Eitelkeit, Prachtliebe und Günstlingen*) beherrscht, 
zog er glanzende Hoffeste den Geschäften vor, machte 
harte Auflagen, (Kopf-, Salz., Perücken«, Karos, 
sensteuer, Kartenstempel rc. w.) und verspritzte in 
Kriegen, die seinen Staaten fremd waren, das Blut 
seiner Untexthanen. Bedeutende Summen gingen 
in's Ausland; denn Alles, was der Hof an Schmuck, 
Kleidungsstücken rc.rc. bedurfte, wurde ausFrankreich 
verschrieben. Bei dem Antritte seiner Regierung er¬ 
klärte er das Testament seines Vaters für ungültig, 
und nahm von allen brandenburgifchen Ländern Be- 
sitz. Seine Stiefbrüder fand er mit ansehnlichen 
Würden und Iahrgcldern ab. Dem oranischen Prin¬ 
zen, Wilhelm 3., schickte er sogleich^ unter Schöm¬ 
bergs Anführung 6000 Mann, ihm den englän¬ 
dischen Thron erkämpfen zu helfen. Er selbst ging 
mit einem andern Corps an den Rhein, wo die Fran¬ 
zosen, um die Ansprüche der Herzogin von Orleans 
auf einen Theil der Pfalz zu behaupten, verheerend 
hausten. Die Einnahme von Rheinbergen, Kai- 
1689 serswerth und Bonn begründeten seinen Ruhm. Und 
wenn auch im folgenden Jahre die Brandenburger 
bei Fleury den Franzosen weichen mußten, und 1691 
in den Niederlanden vom Könige von England an- 
geführt, die Schlachten bei Landen und Neerwin- 
den verloren, so bleibt ihnen doch der Ruhm bewähr- 
ter Tapferkeit. 
Auch an dem Siege über den Christenfeind bei 
Salankemcn(1691)so wie an dem bei Zenta, den der 
*) Wartenberg, Wartensleben und Wittgenstein, gemeiniglich 
das dreifache Wehe des Staates genannt.
	        
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