Full text: Länderkunde von Europa (Bd. 2)

§ 225. I11. Teil: Mittel- und West-Europa; Österreich-Ungarn. 932 
übermächtig, daß sie zerreißen müssen, und dann ist der Schaden viel größer als bei 
der natürlichen Uberschwemmung. Durch einen solchen Deichbruch wurde am 5. März 
1879 die zweitgrößte Stadt des Landes, Szegedin (ßâgädin, vor der Marosmündung 
heute O) fast vollständig vom Erdboden vertilgt. | Die Theiß-Regelungsarbetten 
können erst dann einen vollen Wert bekommen, wenn beim Eisernen Tor 
ein ergiebiger Abfluß geschaffen wird. ~ Die Theiß ist bekannt durch ihren Fisch- 
reichtum. „Die Theiß besteht zu einem Drittel aus Wasser und zu zwei Dritteln aus 
Fischen", sagt ein ungarisches Sprichwort. Begründet ist dieser Fischreichtum in der 
Fülle der Moderstoffe. Die Fische wiederum sind die Ursache der großen Schwärme 
von Sumpfvögeln. –~ Die Theiß-Cbene ist das Gebiet der vielberufenen Pußten. _ 
Abbildung 119. Jn der Pußta. 
Die Pußta. 
§ 225. (a. Übergang vom Hirtenleben zum Ackerbau.) Als Pußten bezeichnet 
man die Teile der baumlosen Ebene (Steppe s. Karte 117), die von Weideflächen ein- 
genommen werden. Jeder Grundbesitzer hat außer seinen Ackerschlägen auch seine 
von einem sehr mageren, bräunlichen Gras bedeckte „Pußta“". „Es gibt noch immer 
viele Leute, die sich den größeren Teil der Ungarischen Ebene als eine pfadlose Steppe 
denken, auf der nur hier und da bei der rohrgedeckten Hütte ein Ziehbrunnen aufragt als 
Tränkstätte für eine Schar großer weißer Rinder oder eine muntere Füllenherde."1) 
Und zahllos sind die farbenreichen, fesselnden Schilderungen des poesieumwobenen freien 
Hirtenlebens auf diesen endlosen Weideflächen. 
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1) Es ist sehr richtig, wenn Lehmann Füllen schreibt, und nicht, wie man sonst immer 
liest, Pferde; denn sobald die Tiere volljährig sind, werden sie selbstverständlich vom Besitzer 
zur Arbeit benutzt oder –+ in der Mehrzahl — verkauft.
	        
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