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Italien.
bekleidet, der Fußboden mit Porphyr belegt. War der Kirche ist
eine Halle von 16 Säulen. Rom hat 82 Pfarrkirchen, 186 Klö¬
ster , über 3000 geistliche Personen, 120 Palaste. Der Pabst hat
3 Palaste, Lateran bei der gleichnamigen Joanniskirche, Va¬
tikan bei der gleichnamigen Peterskir'che,. und Quirinal,
Welcher die gesundeste Lage hat, und daher die gewöhnliche Re¬
sidenz ist. Der Vatikan stoßt an die Peterskirche, enthalt 22
innere Höfe und 11,000 Zimmer, von denen einige 200 Schritt
lang sind, auch die sirtinische Kapelle mit dem jüngsten Gerichte,
dem berühmten Gemälde von Michael Angelo, al fresco, d. h.,
auffrischen Kalk gemalt; auch bewundert man hier die-Logen'
(Gange) und Zimmer, die der unsterbliche Raphael gemalt hat,
das Museum, die Bibliothek mit 64,000 Bänden, das Münzka-
binet. An bey Vatikan stoßt der Palast Belvedere nütz Sta¬
tuen aus dem Allerthum, das schönste Stück ist ein Apollo von
Marmor, der Apollo von Belv edere genannt. Kurz, im
Vatikan sind so viele Kunstwerke, daß man Monate braucht, um-
alles zu besehen. Das Capitol ist ein Gebäude auch neuer
Zeit mit den Marmorbüsten berühmter Gelehrten und Künstler,
die sonst im Pantheon.standen. Vom Coliseum, einem allen
Theater, welches 80,000 Zuschauer faßte, stehen noch großartige
Ruinen. Die Engelsburg ist eine feste Citadelle, an der
Tiber. Die Propaganda ist ein großes Gebäude, in wel¬
chem Knaben aus allen Mationen zu Missionaricn gebildet wer¬
den;'sie hat eine wichtige Bibliothek und eine eigene Druckerei
für mehr als 30 Sprachen. Unter den Palästen der Großen
zeichnen sich -der farnesische und barberinische aus- In ei¬
ner Ecke des orsinischen Palastes steht der Pasquino, der
Rumpf einer alten Statue, an welchen oft Schmähschriften gc--
klcbt werden. Der Triumphbogen des Titus wurde bei
der Zerstörung Jerusalems gebauet, an ihm sind Abbildungen der
jüdischen Hempclgerathe ausgehauen. Auf'dem Platze vor der
Porta del Popolo steht noch'ein ägyptischer Obelisk von rothem
Marmor. Die breiteste Straße Roms ist der Cotso, auf dem¬
selben- wird der Carntval gehalten. Die. K a t ako m be n sind
große unterirdische Gewölbe, in denen noch viele Gebeine von
Märtyrern zwischen ändern Gebeinen liegen; die ersten Christen
hielten in den Katakomben oft heimlich Nachts ihren Gottesdienst.
— Das Tiberwasser ist gelb und schmutzig, nicht einmal für
Pferde trinkbar; man erhalt Quellwaffer von den Apenninen
durch kostbare Wasserleitungen. — UM Rom liegen viele herrliche
Landhäuser, hier Villen genannt.— Ostia, an der Mün¬
dung der Tiber, hat eine ungesunde Lage. Frascati hat herr¬
liche Landhäuser, Gärten, Wasserkünste. Tivoli mit 10,000.
Jnw., liegt in einer schönen Gegend, und wird von allen Frem¬
den besucht; der Teveronn macht hiör einen 60 Fuß tiefen Fall.
— Terracina liegt in den pontinischen Sümpfen. — C i-
vita v ecch i a (spr. Tschiwita. weckja) ist eine Seefcstung am
mittelländischen Meere mit 7000 Jnw. — Viterbo ist eine
fchöngebaute Stadt mit 15,000 Jnw. Nicht weit davon liegt das
Städtchen Monte fiascone mit gutem Weinbau. Ein m*