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4.
Niederländischer Besitz
1.9 Mill. qkm,
38 Mill. E.,
25 auf 1 qkm
5.
Französischer Besitz
717000
19 „ „
26 „ 1 „
6.
Besitz der Vereinigten Staaten
von Nordamerika
296000
7.6 „ „
26 „ 1 „
7.
Portugiesischer Besitz
20000
880000
44 „ 1 „
8.
Deutscher Besitz
552
173000
313 „ 1 „
Entdeckungsgeschichte. Der Name Asien geht wahrscheinlich auf das assyrische
Wort agu, Aufgang (ber Sonne) zurück, bedeutet also dasselbe wie Morgenland, Orient,
Levante, Anatolien. Anfangs galt die Bezeichnung nur für die Küste Kleinasiens; sie
wurde aber dann nach und nach auf den ganzen Erdteil übertragen. — Den alten Griechen
und Römern waren im wesentlichen nur die Länder Vorderasiens bekannt. Doch hatte
man auch mancherlei Kunde von den weiter ö. gelegenen Gebieten. Alexander der Große
war auf seinen Eroberungszügen bis nach Turan und Indien vorgedrungen. Mit Vorder-
indien bestand ein lebhafter Handelsverkehr, und unter Marc Aurel gelangte eine Gesandt-
schaft sogar über Tonking bis nach China. Im Mittelalter trugen insbesondere die Kreuz-
züge (1096—1270) und der durch sie wieder angeknüpfte Handel nach dem Morgenlande
dazu bei, daß sich neue Kenntnisse und Anschauungen über die Länder Vorderasiens in
Europa verbreiteten. Über Mittel- und Ostasien erhielt man zuerst genauere Nachrichten
durch den berühmten Venediger Reisenden Marco Polo, der in den Jahren von 1271—1295
von den Küsten des Schwarzen Meeres aus bis nach China vordrang, wo er in Peking
am Hofe des Mongolenfürsten Kublai Khan zu hohen Ehren gelangte (S. 166). Die Rück-
reise führte ihn zu Schiffe um Hinterindien und dann zu Fuß durch Persien. In seinem
berühniten Reisewerke wird zum erstenmal Japan (Zipangu) erwähnt, das er als ein
märchenhaftes, goldstrotzendes Land schildert. 1498 entdeckte Vasco da Gama den See-
weg nach Indien, und nun begannen wetteifernd Portugiesen, Spanier, Holländer und
Engländer in Vorder- und Hinterindien und auf den Malaiischen Inseln Niederlassungen
zu gründen und weite Ländereien in Besitz zu nehmen (S. 136, 141, 146). Von China
und Japau erhielt man Kunde durch Jesuiten, die hier erfolgreich das Christentum ver-
breiteten, aber später wieder ausgewiesen wurden. Beide Länder schlössen sich nun völlig
gegen die Außenwelt ab, und erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts gelang es, die Absperrung
nach und nach zu beseitigen (S. 165, 182). — Nordasien ist durch die Russen erschlossen
worden, die 1589 mit der Eroberung Sibiriens begannen und um die Mitte des folgenden
Jahrhunderts bis zu den Küsten des Großen Ozeans vordrangen. 1728 durchfuhr der in
russischen Diensten stehende Däne Bering die nach ihm benannte Beringstraße. Eine
Fahrt an der ganzen Nordküste Asiens vorbei gelang erst dem Schweden Nordenskiöld
(1878—79). — Mittel- und Ostasien sind erst in neuster Zeit genauer bekannt geworden.
Nur einige von den zahlreichen Männern, die, oft unter unsäglichen Mühen, Entbehrungen
.und Gefahren, diese Ländergebiete durchreist haben, können hier genannt werden. Mit in.
vorderster Reihe stehen die Brüder Hermann, Robert und Adolf Schlagintweit aus
München, die 1856 von Indien aus den Himalaja und als erste Europäer den Karakorum
überschritten und durch das w. Tibet nach N. zu vordrangen. Adolf gelangte über die
Kwenluu bis nach Kafchgar, wo er ermordet wurde. Große Verdienste um die Erforschung
Mittelasiens hat sich der Russe Prscheivalsky erworben (1870—90), und in der letzten
Zeit haben insbesondere die Reisen Sven Hedins uusre Kenntnis des Tarimbeckens und
Tibets außerordentlich bereichert. Das Hauptverdienst um die Erforschung Chinas gebührt
dem Deutschen Ferdinand von NichtHofen, der in den Jahren 1868 1872 das Land
nach allen Richtungen hin bereist hat.