Die Korallenbauten Mikronesiens. 381
ragt eine Hochgebirgslandschaft empor, deren Gipfel an Größe und Mächtigkeit
ihrer Schnee- nnd Eisfelder sowie an Höhe mit den höchsten und wildesten
Teilen der Alpen den Vergleich aufnehmen. So ragt der Mount Cook 4024 in
hoch empor und entsendet fünf große Gletscher in die angrenzenden Thäler hinab.
Neben dieser dem Matterhorn vergleichbaren Riesenmasse erhebt sich noch eine
stattliche Reihe eisgekrönter Gipfel. Aus deu Eisthoren ihrer Gletscher rauschen
viele kleine Flüsse zur Westseite hinab, während an der Ostseite wilde Gebirgs-
ströme eine Anzahl von prachtvollen Alpenseeen bilden, auf denen gegenwärtig
bereits Dampfschiffe fahren, um die au den fruchtbaren Ufern liegenden auf-
blühenden Ortschaften mit einander zu verbinden. Nach Hochstetten
Der Tetarata am Rotomahana.
6. Die korallendantcn Mikroneslelis.
Die Korallen der Südsee sind meist grau oder weißlich und bestehen ans
einer Menge zu festem Gerüste vereinigter Kalkkörperchen. Sie haben ein
Pflanzenähnliches Wachstum und ahmen fast alle Formen der Vegetation nach.
Die kalkige Mafse bildet das Skelett des zarten Polypen, welcher das Ma-
terial zu seiner Behausung aus dem Meerwasser zieht. Die Korallentiere be-
dürfen einer gewissen Wärme zu ihrem Gedeihen und zeigen sich am thätigsten
in der heißen Zone; auch gewähren ihnen nur die oberen Schichten des Meeres
hinreichende Existenzbedingungen. Nach Darwin bedingen und ermöglichen die
Oscillationen oder das periodische Steigen und Sinken des Meeresbodens die
Bildung der Riffe. Dieser berühmte Forscher unterscheidet drei große Klassen
von Korallenriffen, nämlich Atolle oder Lagunenriffe, Kanal- oder