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3. Die Austrasier.
Nachdem man1) von der früheren malaiopolyne-
sischen Rasse „die Malaien im engeren Sinne“ getrennt
und zu den Mongoloiden gestellt hat, hat man eine
„Austrasische Rasse“ abgegrenzt, zu welcher die Poly¬
nesier und eine Anzahl Völker Südasiens gerechnet
werden, da festgestellt ist, daß „große anthropologische
und linguistische Zusammenhänge“ zwischen allen diesen
Völkern vorhanden sind2). Die Austrasier werden in die
folgenden beiden Hauptgruppen eingeteilt:
1. Indonesischer Typus. Die Indonesier sind
mesokephal (subdolichokephal);derlndexoeträgt imMittel
76. Ihr Haar ist lang, schwarz und bisweilen etwas
wellig. Die Hautfarbe ist braun. Zu ihnen gehören
von den Bewohnern der Sundainseln und benachbarter
Inseln die besonders das Innere bewohnenden Stämme,
z. B. die Batak (Sumatra), die Dayak (Borneo), die
Bugi und Makassaren (Celebes), die Igorroten und Ta-
galen (Philippinen), ferner die Bewohner von Formosa
und den Liukiuinseln, die Mon-Khmervölker Hinter¬
indiens, die Munda- und Kolvölker Vorderindiens, die
Khassiastämme des südlichen Assam und die Bewohner
der Nikobaren. Ebenso gehören nach Haberlandt auch
die Bewohner Madagaskars hierher. Volz3) rechnet
hierzu auch die viel besprochenen Weddas Ceylons.
') Haberlandt in „Scobel, Geographisches Handbuch“, 5. Aufl.
1909, S. 359.
2) Vgl. auch „Buschan, Illustrierte Völkerkunde, 1909, S. 226
und S. 229—232.
3) Buschan, Illustrierte Völkerkunde, 1909, S. 226 u. 232.