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nicht zu Willen war, faßten sie den Beschluß, es solle bei hoher 
Strafe kein Hamburger irgend etwas bei den Altonaern der- 
fertigen lassen oder kaufen dürfen. Auch in späterer Zeit ent- 
standen noch einigemal Streitigkeiten zwischen Hamburg und der 
kleinen, aber stetig wachsenden Nachbargemeinde. 
Im Jahre 1664 wurde Altona zur Stadt erhoben. Die 
dänischen Könige, denen die Länder Schleswig und Holstein mit 
Altona lange Zeit gehörten, machten mehrfache Versuche, den 
Handel Hamburgs nach Altona zu ziehen, und auch fönst zu 
Gunsten Altonas die Stadt Hamburg zu schädigen, die sich ihnen 
nicht unterwerfen wollte, und die alle Angriffe tapfer zurück- 
schlug. Eine Feindseligkeit bestand jetzt nur noch zwischen Ham- 
bürg und den Tänenkönigen. Zwischen den beiden benachbarten 
Städten selbst war jeder Haß und Groll begraben. Jede von 
ihnen stand vielmehr der anderen in Zeiten der Not schwesterlich 
bei. So fanden die Altonaer freundliche Aufnahme in Hainburg, 
als im Jahre 1713 ein furchtbarer Brand den größten Teil 
ihrer Stadt verzehrte, und viele Hamburger fanden eine Zu- 
fluchtsstätte in Altona zur Franzosenzeit und bei der Fenersbrunst 
von 1842. Das freundschaftliche Verhältnis beider Städte zu 
einander ist nicht wieder ernstlich gestört worden. Jede gönnt 
der anderen ein weiteres Ausblühen von ganzem Herzen. 
Wandsbek ist unser sauberes, liebliches Nachbarstädtchen im 
Osten. Sein Name weckt bei einer großen Zahl von Ham- 
burgern die Erinnerung an fröhliche Stunden. Sein prächtiges 
Gehölz, in welchem vornan das Denkmal des Dichters Claudius 
steht, und wo weiterhin die beiden Vergnügungslokale „Klein- und 
Groß-Jüthorn" liegen, ist das Ziel vieler Hamburger Spazier- 
gänger. Die großen Pferderennen zwischen Wandsbek und Horn 
locken Tausende von Hamburgern hinaus. Wandsbek ist erst im 
Jahre 1869 eine Stadt geworden. Als Dorf wurde es aber schon 
vor 600 Jahren genannt. Es zahlte damals Zehnten, das sind 
Abgaben in Getreide, an das hamburgische Kloster Herwerdes- 
Hude, nach welchem unser Stadtteil Harvestehude benannt ist, und 
von dessen Park noch jetzt einige alte Eichen auf der Krngkoppel 
bei der neuen Nisterbrücks stehen. Wandsbeks schnelles Wachsen
	        
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