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kaufe auf den Jahrmärkten? Daß man es nicht that, ist eine
Folge der Einrichtung so vieler und vortrefflicher Ladengeschäfte.
In manchen Straßen der inneren Stadt giebt es kaum ein Hans,
in welchem nicht ein Laden wäre. Da finden wir Geschäfte in
Gold- und Silbersachen, in Herrenartikeln, Damenkleidern, Haus-
standsgefchäfte, Schuhwareuläden, Tnchgefchafte, Buchhandlungen,
Möbelgeschäfte, Hutgeschäfte, Fleischwarenhandlungen, Brot-
geschäfte, Geschäfte in Eisenwaren, andere in Glaswaren n. s. w.
Geschäft ist neben Geschäft in buntem Durcheinander. Im
Laden können wir täglich, am frühen Morgen und am hohen
Mittage, wie am späten Abend viel bequemer und mit mehr
Ruhe als vor der Jahrmarktsbude aussuchen und kaufen, was
unser Herz begehrt und unsere Börse bezahlen kann. Die An-
zeigen in den Tagesblättern und die Schaufenster künden uns
jede Neuheit an, welche in dem einen oder andern Artikel auf-
gekommen ist, uud laden uns nicht nur zum Kaufeu ein, sondern
sogar zum bloßeu Besehen der vielen, schönen Dinge. Warum
sollten wir der Einladung nicht folgen, uns nicht satt sehen?
Es macht Vergnügen und kostet nichts. Es ist ja ganz natür-
lich, daß wir auch unsere Einkäufe am liebsten dort machen,
wo man uns in so freundlicher Weise entgegenkommt.
Noch manche andere Vorteile und Annehmlichkeiten bietet
uns der Kauf im Laden gegenüber dem Jahrmarktshandel. Wir
kennen den Inhaber des Geschäftes, und er kennt uns. Es
liegt ihm daran, daß wir mit der gekauften Ware zufrieden
find, Gutes über sein Geschäft reden, unsere Bekannten auf das-
selbe aufmerksam machen und auch nach Jahr und Tag wieder
zu ihm kommen. Er weiß, ob es uns mehr auf das schöne
Aussehen, oder mehr auf die Dauerhaftigkeit der Ware an-
kommt, uud giebt uns gute Ratschläge beim Einkauf. Die ge-
kauften Gegenstände schickt er uns gern ins Haus, damit wir
nicht die Unbequemlichkeit haben, dieselben tragen zu müssen; er
tauscht auch um, was nicht gefällt. Wenn wir nun so gut und s
vorteilhaft im Ladengeschäft bedient werden, wie sollten wir
denn da auf den Jahrmarkt gehen, von fremden Leuten kaufen,
die wir wohl niemals wiedersehen, und warum sollten wir uns