metal! zur Platte (Lingot) oder zum Stabe geformt, je nachdem man
Blech oder Draht daraus walzen will.
Schmuck aus Goldblech wird aus freier Hand kalt getrieben oder
mittelst Gesenken (tiefgeschnittenen Stahlformen) gepreßt. Golddraht dient
zu Ketten, Schnörkeln, Broschen- und Nadelstielen. Hohle Gold-, be¬
sonders aber Scharnierwaren sucht man durch Einkitten vor dem Zer¬
drücken zu schützen; Doublewaren dagegen werden nicht gekittet, weil
dieses Material einem mäßigen Drucke hinlänglich widersteht.
Bazar- und Jahrmarktschmuck wird als Massenartikel mit Hilfe
der Maschinen aus Kupfer, Tombak oder Aluminiumbronze fabriziert
und galvanisch, seltener in Feuer, vergoldet. Den Glanz erhalten solche
Waren durch das sogenannte Brünieren.
Durch Edelsteine, Perlen oder Email wird die Schönheit eines
Schmuckes bedeutend erhöht. Diamante, Rubine, Saphire, Smaragde
und Opale, echt oder imitiert, sind die gebräuchlichsten Edelsteine. Echte
Steine werden gewöhnlich frei (a jour) gefaßt und geben so das schönste
Feuer. Ihre Nachbildungen (Flüsse) dagegen faßt man auf unterlegter
Folie in Kästchen, um so ein Rückstrahlen des Lichtes, also eine dem
echten Steine ähnliche Lichtwirkung zu erhalten. Emailmaler und Email-
teure wissen mit Schmelzglasfarben Gemälde oder Überzüge in den
zartesten Farben sowohl auf einzelnen Schmuckteilen als auf ganzen
Schmuckstücken zu erzeugen.
Die Abfälle, die sich bei der Verarbeitung des Goldes ergeben,
werden als Feilung, Gekrätz, Handwasser u. s. w. sorgfältig gesammelt,
unter Luftabschluß geglüht, mit Abtreibsalzen (Pottasche, Salpeter, Borax)
ober, falls sie durch sonstige Stoffe verunreinigt sind, mit Abtreibsalzen
und Blei in Thontiegeln abgetrieben. Aus diese Weise wird das schein¬
bar verschleuderte Gold als sog. Goldkönig wiedergewonnen, und nur
Z—5 % Gold gehen für die Fabrikanten wirklich verloren. Die
Gewinnung des Goldes aus den Abfällen besorgt der Kehrets- oder
Gekrätzfabrikant auf eigene Rechnung oder gegen entsprechende Ver¬
gütung.
Der Feingehalt der zu Lingot zusammengeschmolzenen Könige wird
durch die Feuerprobe ermittelt, wobei der unedle Zusatz mit Blei in
einer Knochenmehlschale (Kupelle oder Kapelle) abgetrieben, das Fein¬
silber aber mit Salpetersäure ausgeschieden wird. Goldwaren dagegen
prüft man durch die Stichprobe annähernd auf ihren Feingehalt.
Tie Goldindustrie setzt geschickte Arbeiter voraus; man hat des¬
halb in Pforzheim eine Gewerbeschule und eine Kunstgewerbeschule er¬
richtet, in denen die jungen Leute sich namentlich im Zeichnen gründlich
ausbilden können.